Reus' Vertragsverlängerung ist ein starkes Zeichen für den BVB
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Dortmund. Marco Reus bleibt bis 2019 - damit setzt der BVB in schwierigen Zeiten ein starkes Signal. Doch auch für Reus selbst ist die Entscheidung sinnvoll.
Gut für den Verein: Indem man seinen meistumworbenen Spieler in einer schwierigen Phase langfristig gebunden hat, setzt man ein wichtiges Zeichen nach innen und außen. Nach innen, an die eigenen Spieler - insbesondere an potenzielle Abgänger wie Ilkay Gündogan -, geht das Signal, dass die Mannschaft nicht zwangsläufig auseinander fällt, wenn mal der europäische Wettbewerb verpasst werden sollte. An potenzielle Neuzugänge, von denen es nach der verkorksten Saison im Sommer einige geben soll, geht das Signal, dass Dortmund in der kommenden Saison zumindest von den Namen her wieder eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz bringen wird.
Reus physisch und psychisch nicht ausreichend für Bayern?
Auch für Reus selbst ist die Entscheidung keine schlechte - obwohl er sich zunächst einmal die Möglichkeit nimmt, im Sommer für eine vergleichbar geringe Ablösesumme zu einem europäischen Spitzenverein zu wechseln. Doch angesichts des Seuchenjahrs, das hinter Reus liegt, hatte sich sein Blatt zuletzt nicht unbedingt verbessert. So hat der FC Bayern München Abstand von einem Reus-Kauf genommen, weil der Nationalspieler den Verantwortlichen physisch und psychisch nicht ausreichend robust erscheint.
Der FC Barcelona, der bislang die größten Reize auf den Nationalspieler ausübte, darf wegen Verstößen bei der Verpflichtung minderjähriger Fußballer erst im Januar 2016 wieder neue Spieler verpflichten. Und bei Real Madrid wäre die Konkurrenz auf den potenziellen Reus-Positionen angesichts von Spielern wie Cristiano Ronaldo oder Gareth Bale enorm.
In Dortmund zu alter Stärke zurück
In Dortmund dagegen kann sich Reus sicher sein, einen Stammplatz zu haben und nach zuletzt schwierigen Monaten in Ruhe wieder zu alter Form finden. Den durchaus sensiblen Offensivspieler hatte die ungeklärte Vertragssituation und der enorme öffentliche Wirbel darum sichtlich belastet, er dürfte nun befreiter aufspielen.
Zumal er zwar gut dotierte Angebote ausgeschlagen hat, aber auch in Dortmund keinen Hunger leiden wird: Der neue Vertrag macht Reus zum BVB-Topverdiener, mithilfe der Partner Puma und Opel soll Dortmund rund zehn Millionen Euro jährlich zahlen. Bei Real Madrid hätte der 25-Jährige angeblich das Doppelte verdienen können - aber aufgehoben ist ja nicht aufgeschoben. Wer die Fußballbranche kennt, weiß, dass ein Vertrag bis 2019 einen Reus-Abgang in den kommenden viereinhalb Jahren nicht ausschließt. Er gibt lediglich dem BVB die Entscheidungshoheit zurück - und treibt im Fall der Fälle den Preis ordentlich nach oben.
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