Essen. Die Streif in Kitzbühel ist die gefährlichste Skiabfahrt im Weltcupzirkus. Wer beim Hahnenkammrennen gewinnt, ist ein Großer. Ein Kommentar.
Die Streif hat schon oft genug ihre eigenen Kinder gefressen. Ski-Abfahrer, die sich auf der spektakulärsten Piste des Weltcups in die Tiefe stürzen, haben ihren Mut häufig mit Verletzungen bezahlt. Manche mussten nach einem Sturz sogar ihre Karriere beenden.
Wie gefährlich das Rennen in Kitzbühel ist, zeigen auch wieder die beiden Verletzungen aus der Vorbereitung für das heutige Rennen. Der Deutsche Tobias Stechert stürzte im Training, zog sich eine Knochenabsprengung im Knie zu und hat bereits die WM abgesagt. Der Schweizer Marc Gisin verlor am Freitag im Super-G auf der Streif die Kontrolle und erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma.
Der Sieger ist eine große Nummer
Und trotzdem stürzen sich alle anderen tags darauf wieder aus dem Starthäuschen. Mausefalle, Hausbergkante, Zielsprung, ein Wahnsinn auf zwei dünnen Brettern. Es sind aber die Bretter, die für die Abfahrer die Welt bedeuten und zugleich das Geld. Wer in Kitzbühel siegt, der ist eine große Nummer.
Manchmal fragt man sich als Zuschauer, muss das alles sein? Geht es nicht auch eine Nummer kleiner? Doch dann beginnt das Rennen, die ersten Ski-Stars fliegen über die Hausbergkante, und plötzlich hält einen der Mythos Streif gefangen. Wehren oft zwecklos.