Essen. Zweites Spiel, zweiter Sieg: Bei der Weltmeisterschaft in Katar können die deutschen Handballer zeigen, was sie drauf haben. In der mit ausländischen Topstars gespickten Bundesliga müssen sie sich häufig damit zufrieden geben, in die entscheidenden Spielzüge nicht eingebunden zu sein. Ein Kommentar.
Wenn die Handballer von ihrer Bundesliga reden, schwärmen sie oft von „der stärksten Liga der Welt“. Der Laie staunt. Denn einerseits wird in der Bundesliga tatsächlich so hochklassig gespielt wie sonst kaum wo auf der Welt. Doch andererseits verspielte die Nationalmannschaft zuletzt ihr Olympia-Ticket, ihr EM-Ticket und zitterte sich nur über eine Wildcard zur WM.
Was zunächst wie ein Widerspruch aussieht, ist in Wirklichkeit aber keiner.
Der Handball steht weltweit im Schatten des Fußballs, das bedeutet: weniger Sponsoren und geringeres Einkommen für die Profis. Die Top-Handballer der Welt wissen jedoch, wo sie mit am besten verdienen können. In der Bundesliga, denn dort funktioniert der Handball als Geschäftsmodell.
Also kommen die Stars aus Schweden, Frankreich und dem Osten Europas gerne nach Deutschland. Sie schlagen damit zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie arbeiten tagtäglich auf einem so hohen Niveau, dass sie für die Nationalmannschaft ihres Landes interessant bleiben. Und sie verdienen für internationale Handball-Verhältnisse ziemlich gut.
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Der Zustrom der ausländischen Stars ist zudem wunderbar für die Bundesliga. Sie wird attraktiver und kann den Zuschauern die Topstars aus aller Welt präsentieren. An dieser Stelle beginnen die Probleme.