Mönchengladbach. Der 23-jährige Mittelfeldspieler hat in den vergangenen Wochen nicht gerade wie ein Weltmeister gekickt. Er verhält sich nur wie einer. Ein Kommentar.

Neues aus dem Hause Christoph Kramer. Der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach hat gerade gegenüber der „Sport Bild“ betont, er habe „einen Vertrag in Leverkusen und werde dort – Stand jetzt – ab Sommer spielen.“ Der naheliegenden Interpretation aber, dass der Wechsel zum Werksklub damit beschlossene Sache sei, widersprach der 23-Jährige umgehend im „Kicker“. „Es ist noch nichts entschieden“, so der O-Ton.

Immer wieder Kramer, kein Tag ohne Interviews, Talk-Shows oder Jahresrückblick. Auftritt hier, Auftritt da, und man kann langsam nachvollziehen, dass es Leute wie Berti Vogts gibt, die den Hype um einen Spieler, der nur wenige Minuten bei der WM gespielt hat, nicht nachvollziehen können. Kramer habe „herzlich wenig zum Titel beigetragen“, stellte Vogts zutreffend fest.

Keine Demut vor Vogts

Und was sagt Kramer? „Damit beschäftige ich mich nicht weiter, das prallt an mir ab“ - und vermutlich ist das tatsächlich seine Meinung. Respekt vor Berti Vogts, der im Fußball nahezu alles gewonnen hat? Nicht erkennbar. Eine Spur Demut? Nichts dergleichen. Kramer betont stattdessen, es sei ja nicht so, dass er „in den letzten Wochen richtig schlecht gespielt“ habe.

Dem kann man zustimmen, andererseits ist es bestimmt nicht so, dass er in den vergangenen Wochen wie ein Weltmeister gekickt hat. Er verhält sich nur wie einer. Und dass diese Entwicklung ein Medienproblem, eine Frage der Plattform, ist, lässt sich nicht bestreiten. Aber es ist eben auch nur eine Teilwahrheit.