Essen. Am Wochenende fällt die Entscheidung in der Formel 1, die ihren neuen Weltmeister kürt. Mit Nico Rosberg könnte wieder ein Deutscher den Titel holen. Und doch bewegt viel mehr Menschen das nächste Spiel von Schalke 04 oder von Borussia Dortmund. Ein Kommentar.

Worüber wird an diesem Sport-Wochenende an Rhein und Ruhr geredet? Schalkes Krise bewegt die Menschen. Was, wenn das Heimspiel gegen Wolfsburg verloren geht? Champions League verspielt, Trainerwechsel verpufft? Oder Dortmund. Westfalen-Derby in Paderborn. Nicht auszudenken, wenn der BVB nicht siegt. Kann’s dann noch mit Platz zwei oder drei klappen? Da können auch noch zwei Drittel der Saison zu spielen sein: Fußball bewegt. Herzen und Zungen.

Dabei sollte doch der Höhepunkt dieses Sport-Wochenendes in Abu Dhabi spielen: Der letzte Grand Prix des Jahres entscheidet über den neuen Weltmeister in der Formel 1. Lewis Hamilton und Nico Rosberg beharken sich seit Monaten, der neue Weltmeister und Nachfolger von Sebastian Vettel ist vielleicht ein Deutscher, fährt aber in jedem Fall Mercedes: Alles wie gemalt.

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Geredet wird trotzdem über Fußball. Das liegt in diesem Fall auch am Regelwirrwarr in der Formel 1, an der immer entscheidender werdenden Technik und an einer Fahrergeneration, die Michael Schumacher im Bewusstsein der Menschen nicht mehr vom Podest verdrängen kann. Aber nichts packt hierzulande so wie Fußball. Nur schade, dass er mit seiner Omnipräsenz inzwischen jeden anderen Sport erdrückt.