Berlin. Siebenkämpferin Jennifer Oeser ist nach fünf Disziplinen der Leichtathletik-WM in Berlin auf Rang zwei punktgleich mit Olympiasiegerin Natalja Dobrynska (Ukraine/beide 4795) vorgerückt.

Die Leverkusenerin Jennifer Oeser schaffte im Weitsprung gute 6,42 Meter und kann sogar von Silber träumen, wobei Dobrynska, die im Weitsprung mit für sie schwachen 6,41 Metern enttäuschte, die bessere Speerwerferin ist, dafür aber über 800 m leichte Nachteile hat.

Klar in Führung liegt die WM-Vierte Jessica Ennis aus Großbritannien, die mit 5064 Punkten (6,29 m) fast uneinholbar ist. Allerdings werden Oeser und Dobrynska von der Polin Kamila Chudzik verfolgt, die nach 6,55 Metern im Weitsprung und 4793 Punkten nur zwei Zähler Rückstand auf Oeser und Dobrynska hat.

Sogar die sechstplatzierte Neubrandenburgerin Julia Mächtig hat noch Chancen auf Bronze nach 6,36Meter im Weitsprung und nur 75 Zählern Rückstand auf Rang drei (4720). "Es liegt alles so eng beieinander, das wird sich nach dem Speerwerfen nochmal schön durchmischen. Jetzt muss der Speer weit fliegen, dann sehen wir weiter", sagte die 25-jährige Oeser. Erleichtert war Mächtig, die nach zwei ungültigen Versuchen erst im dritten Anlauf eine Weite zustande brachte: "Ich wusste gar nicht, dass ich so schnell laufen kann. Die Zuschauer haben mich getragen. Ich bin so froh, dass der Sprung noch gut geworden ist."

Die EM-Dritte Lilli Schwarzkopf war am ersten Tag wegen einer Fußverletzung ausgestiegen.