Essen. Am 16. und 17. August steigt im Neanderthal Museum in Mettmann ein großes Museumsfest. Sowohl große als auch kleine Besucher erleben dann dort, wie Frühzeitmenschen damals gelebt haben. Von der Herstellung eigener Feuersteine bis zum Umgang mit Hammer und Amboss kann man dort viel lernen.
Einen spannenden Einblick in das Leben unserer Vorfahren – den erhält man in Kürze beim Museumsfest des Neanderthal Museums. Am letzten Wochenende der Sommerferien, dem 16. und 17 August, dürfen sich große und kleine Besucher auf viele aufregende Angebote auf dem Festgelände freuen: Als Steinzeitjäger kann man mit Speerschleuder oder Pfeil und Bogen auf die Jagd gehen oder versuchen, eigenes Werkzeug aus Feuerstein herzustellen. Wer Hitze und Glut mag, lernt beim Schmied mit Hammer und Amboss umzugehen. Im Museumsgarten kann man zudem Steine schleifen, Objekte filzen oder Gräser zu Bändern verarbeiten.
Egal für welche Aktivität man sich entscheidet – im Mittelpunkt des Museums in Mettmann steht der wahrscheinlich berühmteste Nordrhein-Westfale aller Zeiten: Homo sapiens neanderthalensis. Er lebte bis vor etwa 30.000 Jahren. 1856 entdeckten Steinbrucharbeiter Knochenfunde von ihm, und drei Jahre später erkannte der Elberfelder Naturwissenschaftler Johann Carl Fuhlrott darin einen Frühmensch. Heute gilt der Neanderthaler als Symbol für die Evolutionsgeschichte des Menschen. Das Neanderthal Museum ist inzwischen Anziehungspunkt für rund 160.000 Besucher jährlich, die dort mehr über die Entwicklungsgeschichte der Menschheit erfahren möchten.
Eine Reise durch unsere Geschichte
Auf 1.200 Quadratmetern Ausstellungsfläche, umgeben von einer mehrfach prämierten Architektur, zeigt das Museum den langen Weg der Menschheit bis in die Gegenwart auf. Es präsentiert anschaulich die Forschungsergebnisse aus Archäologie, Paläoanthropologie und anderen Disziplinen zur grundsätzlichen Fragestellung: „Woher kommen wir – wer sind wir – wohin gehen wir?“ Gleich nebenan in der Steinzweitwerkstatt können Besucher unter Anleitung urgeschichtliche Waffen herstellen und Jagdtechniken selbst ausprobieren.
Auch die Fundstätte des sagenumwobenen Frühmenschen selbst, die nur fünf Minuten Fußweg vom Museum entfernt liegt, ist für Besucher erschlossen: Zwar änderte sich die Umgebung im Neanderthal seit Mitte des 19. Jahrhunderts durch den jahrzehntelangen Kalkabbau deutlich. Aber der Ort ist heute so hergerichtet, dass für Besucher die besondere Aura spürbar wird. Vor einigen Jahren wurden hier bei Grabungen noch weitere Knochen gefunden, die eindeutig den ersten Neanderthaler-Funden zugeordnet werden konnten. Dann wurde das Gelände für spätere Grabungen gesichert. „Kommende Forschergenerationen sollen die Chance haben, bei zukünftigen Grabungen mit möglicherweise verbesserten Methoden weitere Objekte zu finden", begründet der Wissenschaftler Ralf Schmitz diese Entscheidung.