Eine neue Lotterie-Idee aus der Slowakei soll Steuerbetrug verringern. Wo der Steuerbetrug überhand nimmt, müssen neue Ideen her. Das dachte sich wohl auch die slowakische Regierung. Um die Steuereinnahmen zu erhöhen, rief das Land eine neue Lotterie ins Leben - die Kassenbonlotterie.

Bei jedem Einkauf ab einem Euro freuen sich die slowakischen Bürger nun besonders auf ihren Kassenbon. Denn jeder Zettel ist ein Gewinnlos, das online oder in einer offiziellen Annahmestelle registriert werden kann. Somit können alle Einkäufer an einer Lotterie teilnehmen, bei der es jeden Monat acht Autos und alle 14 Tage Geldpreise bis zu 10.000 Euro zu gewinnen gibt.

Die Beteiligung ist riesig. Bereits nach einer Woche haben sich schon über 3,2 Millionen Slowaken mit ihren Kassenbons für die nationale Ziehung registriert. Besonders die Kassierer nutzen ihre Chance und sammeln fleißig die liegen gelassenen Bons ein.

„Eine spannende Idee, mit einer Lotterie Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit zu bekämpfen“, kommentiert Westlotto-Pressesprecher Axel Weber die Kassenbon-Lotterie. „Dass solch eine Aktion auf rege Beteiligung stößt, kann ich mir gut vorstellen. Schließlich spricht man damit, ähnlich wie wir mit unserem Volksprodukt Lotto 6aus49, einen breiten Bevölkerungskreis an.“

Kassenbonlotterie aus Taiwan diente als Vorbild

Die slowakische Regierung möchte mit dieser Lotterie ihre Bürger animieren, beim Einkaufen auch Quittungen anzufordern. Denn wenn kein Kassenbon ausgedruckt wird, ist die Versuchung bei den Händlern groß, die Einnahmen erst gar nicht zu versteuern.

Es wird geschätzt, dass rund 10 bis 20 Prozent der Mehrwertsteuer hinterzogen wird. Um diese Probleme zu umschiffen, nahm sich die Slowakei die Kassenbonlotterie aus Taiwan zum Vorbild. Denn dort wurde 1951 ein ähnlicher Versuch durchgeführt. Und tatsächlich: Die Mehrwertsteuereinnahmen stiegen rapide an.