Essen. Was mit einer händischen Auszählung begann, ist mittlerweile zu einer hochtechnischen Verarbeitung per Computer geworden: die Auswertung von Lottospielscheinen. Damals wie heute ist Sicherheit das höchste Gebot.

Vor gut 62 Jahren – im Oktober 1955 – wurde in Nordrhein-Westfalen die Lottoidee umgesetzt. Väter des großen Erfolgs waren Peter Weiand und Lothar Lammers. Mit der Zeit entwickelte sich nicht nur das Lottospiel – zum Beispiel durch die Einführung der Superzahl – weiter, sondern auch die Auswertung der Spielscheine. Doch egal, zu welchem Zeitpunkt: „Lotto 6aus49“ war und ist stets ein Publikumserfolg.

Auswertung der Spielscheine

Die Auswerterinnen und Auswerter bei ihrer Arbeit.
Die Auswerterinnen und Auswerter bei ihrer Arbeit. © WestLotto

Sicherheit beim Kauf und beim Auswerten der Spielscheine hat schon von Beginn an höchste Priorität. In den Annahmestellen wurden die gültigen Spielscheine anfangs mit einer durchnummerierten Banderole versehen – ebenso die Kopie für den Kunden. Es folgte der Transport der Originalscheine nach Köln und Münster. In Festhallen und Veranstaltungssälen wurden die ausgefüllten Lottoscheine von rund 5000 „Lotto-Frauen“ – hauptsächlich Studenten und Hausfrauen – Wochenende für Wochenende in Handarbeit mit Schablonen für Nordwestlotto ausgewertet.

Die Überprüfung der Spielscheine von Hand lief wie am Schnürchen – bis zu 3000 Stück pro Stunde wurden geschafft. Dabei hielt ein Auswertungsbogen den Gewinn fest. Die zur Gegenkontrolle angesetzte Zweitauswertung lief parallel. Sogar ein drittes Team prüfte die Auswertung auf Richtigkeit. Nur so konnten Fehler ausgeschlossen werden. Absolute Korrektheit und höchste Sicherheit waren und sind oberstes Gebot.

Ab 1959 wurden die Spielscheine dann in der eigenen Lottozentrale in Münster ausgewertet. Heute wird der alte Auszählungssaal für Veranstaltungen und Besprechungen genutzt.

Neue Technologien statt Lottofrauen

Übergang von der manuellen zur maschinellen Bearbeitung.
Übergang von der manuellen zur maschinellen Bearbeitung. © WestLotto

An die Stelle der Lottofrauen trat ab dem Jahr 1965 die Verarbeitung über Registriergeräte. Die Spielscheine wurden in den Annahmestellen mit fortlaufenden Nummern versehen. Das Original wurde an die WestLotto-Zentrale übermittelt, auf Mikrofilm gespeichert und im Anschluss im Sicherheitstresor unter Videoüberwachung verwahrt. Die Auswertung erfolgte auch damals schon elektronisch mit sogenannten Reader-Sorter-Anlagen. Die Gewinnnachprüfung wurde aus dem Tresorraum raus anhand von Kameras auf Überwachungsmonitore in die Revisionsabteilung gesendet. Folge: Manipulation ausgeschlossen.

So sah die Spielscheinablage im A-Tresor aus.
So sah die Spielscheinablage im A-Tresor aus. © WestLotto

1997 folgte dann die Spielscheinauswertung vom Registriergerät auf Online-Verarbeitung. So ist es auch heute noch. Die in den Annahmestellen ausgefüllten Spielscheine werden über eine verschlüsselte Leitung direkt in die Rechenzentren nach Münster zur Verarbeitung der Daten übertragen. Seit 2000 werden diese zudem mit einem Zeitstempel versehen und digital signiert. Das macht spätere Datenveränderung unmöglich und somit haben Betrüger keine Chance.

Für die Online-Übermittlung der Spielscheine in die Rechenzentren werden im Schnitt weniger als 100 Millisekunden benötigt – das ist schneller als ein Wimpernschlag. In dieser Zeit wird der Spielschein verarbeitet, die Tipps gespeichert und die Spielquittung für den Kunden erstellt.

Die Umstellung aufs Onlinezeitalter macht es zudem möglich, dass Spielscheine auch noch bis kurz vor der Ziehung ausgefüllt werden können. Das war früher – aufgrund der Technik – nicht möglich. Einen Tag vor der Ziehung war Abgabepflicht, wollte man am Lottospiel teilnehmen.

Doch ob nun die Auswertung per Hand, über Registriergeräte oder Online erfolgt, in all den Jahren ist es bei WestLotto nie zu einem Betrug oder Skandal gekommen. Diese eingebauten Sicherheitssperren, konnten nicht überwunden werden. Heißt: Damals wie heute sind die Sicherheitsstandards bei WestLotto hoch.