Im Ruhrgebiet wollen sich immer mehr Menschen das närrische Treiben nicht entgehen lassen. Rein ins Kostüm und raus ins Getümmel.
30 Mal Kölle Alaaf! Der Karneval macht alle jeck. Nicht nur in Köln und Düsseldorf. Auch im Ruhrgebiet wollen sich immer mehr Menschen das närrische Treiben nicht entgehen lassen. Rein ins Kostüm und raus ins Getümmel. Das Caritas-Projekt „Flüchtlinge mitnehmen“ ruft dazu auf, gemeinsam mit Neuankömmlingen in Deutschland am Kölner Karneval teilzunehmen. Nachdem ein internes Schreiben der Polizei in NRW den Flüchtlingen nahegelegt hat, nicht am Kölner Karnevalsumzug teilzunehmen, fordert die Caritas in Essen „Jetzt erst Recht!“. „Wir wollen Menschen, die in Deutschland neu sind, die schönen Seiten der fünften Jahreszeit in Köln zeigen und gemeinsam feiern“, sagt Initiator Ahmad Omeirate.
Mit Pappnase ins Rheinland
Ausgestattet mit Pappnase und Luftschlangen starten am Karnevalssamstag rund 30 Flüchtlinge und Ehrenamtliche aus dem Ruhrgebiet ins Rheinland. „Wir haben Teilnehmer aus Essen, Köln, Düsseldorf und Neuss“, sagt Michael Kreuzfelder, Sprecher des Caritasverbandes für das Bistum Essen e.V. Mit der Aktion wollen sie auch ein Zeichen gegen Diskriminierung und Vorurteile setzen.
Flüchtlinge sind gut auf Ausflug vorbereitet
Die Karnevalsgesellschaft ist auf den Ausflug gut vorbereitet. Vom Festkomitee Kölner Karneval gibt es vorab eine einstündige Einführung in verschiedenen Sprachen. Hier werden die Ursprünge des Karnevals erläutert, Fragen geklärt und Missverständnisse spielerisch aus dem Weg geschafft. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern „youngcaritas“ im Erzbistum Köln und der Migrantenselbstorganisation All Fallaga wurden die Räumlichkeiten organisiert und Interessierte zusammengetrommelt. Dabei wurden die Flüchtlinge auch für die angekündigten Polizeikontrollen sensibilisiert und nochmals daran erinnert, ihre Ausweispapiere mitzuführen.
Gruppe nimmt am Geisterzug teil
Damit steht einer gemeinsamen Feier beim Geisterzug in der Kölner Südstadt am Karnevalssamstag nichts mehr im Weg. „Damit die Gruppe sich auch nicht aus den Augen verliert, verteilt die Caritas zusätzlich Warnwesten an alle Beteiligten“, erklärt Michael Kreuzfelder.
>>> Info:
Als gesellschaftlicher Träger in NRW profitiert die Caritas vom Lotto-Prinzip. Rund 40 Prozent der Spieleinsätze der Tipper bei WestLotto gehen an das Land, das daraus wiederum das Gemeinwohl fördert. Mehr als 26 Milliarden Euro Unterstützung sind auf diesem Weg bereits für die Gesellschaft zusammengekommen.