Essen. Bei der Erstversorgung von verunfallten Motorradfahrern kommt es auf jede Sekunde an. Wenige Handgriffe können das Leben retten.

Manchmal kommt es auf jede Sekunde an: Gerade jetzt nutzen viele Motorradfahrer das Wetter wieder für eine Ausfahrt. Die Saison ist in vollem Gange – doch leider kommt es auch immer wieder zu schweren Unfällen. „Wenige Handgriffe können dann Leben retten“, sagt Andreas Knickmann vom Landesverband Nordrhein des Deutschen Roten Kreuzes. Angst, etwas falsch zu machen, müsse niemand haben.

Schnell Hilfe zu leisten kann nach einem Unfall für den Verletzten entscheidend sein. Doch gerade bei Motorradfahrern sind viele Ersthelfer unsicher, was nach dem Absetzen des Notrufs zu tun ist. Helm anlassen oder abnehmen ist eine der ersten Fragen, die sich ihnen stellt. „Wenn der verunglückte Motorradfahrer nicht mehr ansprechbar ist, muss der Helm auf jeden Fall sofort ab“, sagt Knickmann. „Sonst droht Erstickungsgefahr.“

So nehmen Ersthelfer den Helm ab

Das macht man am besten zu zweit: Zuerst wird das Visier nach oben geklappt und der Kinnriemen geöffnet. Dann den Helm vorsichtig vom Kopf des Verletzten ziehen. Der andere kann währenddessen die Halswirbelsäule sowie den Hinterkopf des Unfallopfers stützen. Dafür setzt sich ein Ersthelfer am besten hinter den Kopf des Verletzten, während sich der andere seitlich des Kopfes platziert.

Info

Als einer der größten gesellschaftlicher Träger im Bereich Wohlfahrt profitiert das Deutsche Rote Kreuz vom Lotto-Prinzip. Rund 40 Prozent der Spieleinsätze der Tipper bei Westlotto gehen an das Land Nordrhein-Westfalen, das daraus wiederum das Gemeinwohl fördert. Mehr als 654 Millionen Euro sind auf diesem Weg allein im vergangenen Jahr zusammengekommen.

Angst durch die Helmabnahme Verletzungen im Halswirbelbereich zu verursachen, braucht man nicht zu haben. Knickmann: „Wenn der Helm nicht abgenommen wird, kann es passieren, dass der Verletzte an seinem eigenen Erbrochenen erstickt.“

Die Motorradkleidung sollte man dagegen nicht ausziehen. „Das hält den Verletzten warm“, so Knickmann. Selbst bei sommerlichen Temperaturen sei das wichtig.

Atmung überprüfen

Ist der Helm ab, sollte die Atmung überprüft werden. Dafür beugt man sich am besten über das Gesicht des Verletzten um seine Atmung zu spüren und beobachtet gleichzeitig den Brustkorb. Sollte der Verletzte nicht mehr atmen, beginnt man mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung bis der Rettungsdienst am Unfallort eintrifft. Atmet der Verletzte noch, bringt man ihn in die stabile Seitenlage, um die Atemwege freizuhalten.

Knickmann vom DRK-Landesverband Nordrhein empfiehlt, die Erste-Hilfe-Kenntnisse alle zwei Jahre aufzufrischen. Das Rote Kreuz bietet auch spezielle Kurse für die Erste Hilfe bei Motorradfahrern an.