Essen. . Es ist noch keine zehn Jahre her, das bezweifelte man ein hinreichendes Interesse an einer Messe für Video- und Computerspiele. Heute ist die Gamescom in Köln ein echter Publikumsrenner. Computerspiele gehören mittlerweile zur Alltagskultur.

In Köln drängen sich die Spielefans vor den Bildschirmen. Die Gamescom ist ein Publikumsrenner geworden. Ein Kommentar.

Vor neun Jahren wollte sie erst keiner haben, eine Messe für Video- und Computerspiele. „Wer soll denn da schon hinkommen?“, haben sie gefragt in Frankfurt, Düsseldorf oder München. Computerspieler, das sind doch diese blassen Sonderlinge, die nächtelang vor dem Bildschirm sitzen und im schlimmsten Fall auch im echten Leben gerne mal zur Waffe greifen.

Auftakt 2002 in Leipzig

Leipzig hat sich schließlich erbarmt und 2002 die erste Games Convention ausgerichtet. Bereits zum Auftakt kamen 80 000. Zur Games­com 2011, die mittlerweile nach Köln umgezogen ist, werden mehr als 250 000 Besucher erwartet. Sonderlinge sind übrigens nicht mehr darunter als auf der Buch- oder Automobilmesse.

Nahezu unbemerkt von weiten Teilen der Öffentlichkeit macht die Branche längst mehr Umsatz als die Filmindustrie. Und es sind nicht mehr nur Heranwachsende, sondern immer öfter auch gestandene Männer und Frauen, die zum Joy-stick greifen. Ein Ende des Booms ist derzeit nicht in Sicht, selbst wenn in diesem Jahr die ganz großen Innovationen bisher ausgeblieben sind.

Auch auf Smartphones

Denn Tausende von Mini-Programmen auf Smartphones sorgen mittlerweile dafür, dass Videospiele für viele Menschen zur Alltagskultur geworden sind. Wer darüber die Nase rümpft, hält wahrscheinlich auch Navis noch für Teufelszeug und das Internet für abschaltbar.