Essen/Stuttgart. . Was macht eigentlich der Wutbürger? Wo doch Baden-Württemberg grünt, Stuttgart 21 vorerst nicht weiter gebaut wird und wir alle schon immer für den Atomausstieg waren? Vermutlich befasst er sich mit Wutvögeln.

Wutvögel gibt es in Rot, Blau, Gelb, Schwarz und Weiß. Die schwarzen sind so wütend, dass sie explodieren. Die weißen legen im Flug ein Bomben-Ei.

Fragte man Wutvögel nach ihren Feinden, die Antwort wäre: alles Schweine! Fragte man nach den Freunden, hieße die Antwort: Ende 2010 waren es 42 Millionen. Denn die Wutvögel sind Hauptdarsteller des Spiels „Angry Birds“, das man sich auf sein Handy runter­laden kann – vorausgesetzt, es ist ein iPhone oder läuft auf dem Betriebssystem Android.

Mit Vögeln auf Schweine flitschen

Mehr als 42 Millionen Mal also hat ein Mensch auf dieser Welt beschlossen: Ich möchte Krieg gegen fiese Schweine führen. Indem ich mit einer Schleuder wütende Vögel auf sie drauf flitsche. Ein Aufprall, bei dem Schwein wie Vogel draufgehen – aber so ­lange nach dem letzten Vogel kein Schwein mehr über ist, zählt das Level als gewonnen.

Irgendwann kursierte mal die Zahl von 60 000 täglichen Downloads, fest steht jedenfalls: „Angry Birds“ ist eines der beliebtesten Spiele im App-Store, also dort, wo der iNutzer seine iProgramme runterlädt. Neuerdings gibt es noch die Variante „Angry Birds Rio“. Je nach Level sind Vögel hier nicht mehr nur wütende Angreifer, sondern auch in Käfigen gefangene Opfer, die befreit werden wollen. Eine ungewohnte Rolle. Aber gut, die ­Wutbürger müssen sich ja auch umstellen.