Nun ist sie vorbei, die gamescom 2009 in Köln und hinterlässt bei manchen Gamern ein Fragezeichen. War die Messe in Köln nun um so vieles besser aufgehoben als in Leipzig?
Vom 19. bis 23. August wurde in Köln Europas größte Spielemesse abgehalten. Viele wirklich große Überraschungen wurden uns auf der gamescom nicht offenbart. Über 200.000 Besucher wollte man in die Stadt im Rheinland bringen, jetzt sind es sogar 245.000 geworden. Somit hat sich der anfängliche Zweckoptimismus der Ausrichter und Entwickler gelohnt. Denn während die einen sich ziemlich sicher waren, dass die gamescom ein Erfolg wird, blieben die anderen bis zuletzt skeptisch. Alles andere als das Erreichen der Mindestzahl an Besuchern wäre ein Desaster geworden. Umso erleichterter sind daher die Verantwortlichen.
Ziel erreicht
Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH, bilanzierte: "Die gamescom hat weltweit Zeichen gesetzt und eindrucksvoll die Schlagkraft des Medien- und Kommunikationsstandortes Köln im Zusammenspiel zwischen Messe, Stadt und den beteiligten Branchen unterstrichen. Dieser Erfolg ist ein wichtiger Impuls für die Zukunft der Kölner Medien- und Entertainmentmessen. Er motiviert uns, unser Messeangebot für die digitale Kreativwirtschaft noch weiter auszubauen."
Olaf Wolters, Geschäftsführer des BIU bei seinem Resümee: "Wir sind sehr stolz auf die Premiere der gamescom. Sie hat auf Anhieb alle Ziele erfüllt und ist die größte Spielemesse der Welt. Computer- und Videospiele sind so attraktiv, dass unsere Branche trotz Wirtschaftskrise alle Rekorde bricht."
In Köln selbst merkten wir jedoch recht wenig von der gamescom. Während Leipzig die Games Convention schon kilometerweit vor dem Messegelände ausschilderte, konnte man in der Kölner Innenstadt nur vereinzelte Plakate, die auf die Veranstaltung hinwiesen, feststellen. Auch bei den Taxifahrern erkannte man große Unterschiede. In Leipzig waren die meisten zu Zeiten der Games Convention mit dem Ansturm der Spieler finanziell abgesichert, in Köln waren viele Taxifahrer enttäuscht. Zu Zeiten der gamescom würden die wenigsten mit dem Taxi fahren, erzählte eine Taxifahrerin. „Heute spielt Köln gegen Frankfurt, da hätte ich mehr verdienen können.“
So genial verspielt Leipzig mit dem Trubel der Gamer umging, umso nüchterner wurde die gamescom in Köln abgehalten. So spalteten sich nach wie vor die Lager der Köln-Befürworter und Leipzig-Liebhaber. Die guten Anbindungen zur Kölnmesse waren für viele jedoch ein großer Pluspunkt, genauso wie die gute Belüftung der Hallen.
Im nächsten Jahr geht es weiter
Der Termin für die nächste gamescom steht bereits fest. Die Games-Messe findet 2010 vom 18.-22. August in Köln statt. Für die Stadt wird es eine Herausforderung sein, mit weiteren Verbesserungen die Besucherzahl zu steigern. Dennoch muss man fragen, ob nicht auch Leipzig in diesem Jahr die letztjährige Zahl von 200.000 Besuchern noch weiter überschritten hätte. Was Köln mit seiner Professionalität abwickelt, hatte sich Leipzig dagegen mit Herzblut verdient. Wir sind gespannt auf die nächste gamescom.
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