Essen.. Friedlich, harmonisch, störungsfrei. Der Großteil der Rosenmontagszüge in Nordrhein-Westfalen verlief weitgehend ruhig. Allerdings zählte die Polizei zahlreiche Alkoholopfer. Zu einem tödlichen Zwischenfall kam es im Kreis Euskirchen. Dort wurde ein Mann von einem Motivwagen an einer Hauswand eingeklemmt und starb wenig später im Krankenhaus.
Die Rosenmontagszüge in Nordrhein-Westfalen verliefen nach Angaben der Polizei weitgehend ruhig. Im Kreis Euskirchen wurde der Frohsinn jedoch von einem tödlichen Zwischenfall überschattet.
Am Vormittag wollten Karnevalisten ihren Motivwagen mit einem Traktor aus einer Scheune herausfahren. Doch auf dem eisglatten Untergrund geriet das Gespann ins Rutschen und erfasste einen 24-jährigen Mann. Der konnte sich nicht mehr befreien und wurde zwischen dem Anhänger und der Hauswand eingeklemmt - und starb aufgrund seiner schweren Verletzungen später im Krankenhaus.
Im übrigen Land zogen die Ordnungshüter eine positive Bilanz. Die Düsseldorfer Polizei berichtet von 34 abgeschleppten Autos, einem Kind, das seine Eltern aus den Augen verloren hatte, vier betrunkenen Randalierern sowie zehn Festnahmen wegen Körperverletzungen. Angesichts von rund einer Million Jecken spricht die Polizei von einem friedlichen Umzug. Auch in Essen lief es ruhig.
Getrunken bis zur „Hilflosigkeit“
Ähnlich entspannt zog die Polizei Gelsenkirchen ihre Bilanz: 100 000 Zuschauer beim Umzug in Erle. Da seien drei Festnahmen, sechs Körperverletzungen und ein Widerstand gegen einen Polizisten positiv zu bewerten. Allerdings sei aufgefallen, dass zahlreiche Jugendliche betrunken gewesen seien.
Der Alkohol floss eben in Strömen. Allerdings auch in den Ausguss. In Krefeld stellte der städtische Ordnungsdienst bei Kindern und Jugendlichen 20 Liter Bier und 37 Liter Höherprozentiges sicher. Für 13 angesäuselte Jugendliche endete der Rosenmontag in der Sammelstelle. In Stadtlohn (Kreis Borken) musste ein Jugendlicher ins Krankenhaus eingeliefert werden, weil er bis zur „Hilflosigkeit“ getrunken hatte.
In Hagen nahm die Polizei einen Betrunkenen fest – „zur Verhinderung von Straftaten“, wie es im Polizeibericht heißt. Der Mann war allerdings schon 56 Jahre alt.