Essen. Der dritte Tag im RTL-Dschungelcamp 2012: Daniel Lopes übersteht das „Labyrinth des Grauens“ unbeschadet, während Micaela Schäfer über die Beschaffenheit ihrer Brüste philosophiert. Ferner beging RTL den Fehler, Ailton Untertitel zu spendieren.
Nach zwei Tagen Abtasten bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ wurde es am Sonntag im RTL-Dschungelcamp ein wenig handfester: Allen voran Micaela Schäfer – die Frau mit der Kleidungsallergie – sorgte mit intimen Geständnissen für Furore. So hat ganz TV-Deutschland bestimmt darauf gewartet zu erfahren, dass Micaela Schäfer auf schmutzigen Sex stehe und zudem nicht wisse, ob sie noch Gefühl in ihren Brustwarzen habe. Eine an sich berechtigte Frage, denn die Oberweite der diesjährigen Dschungelcamp-Teilnehmerin wirkt noch künstlicher als die des/der ehemaligen Kandidaten/Kandidatin Lorielle London.
Daniel Lopes beim Dschungelcamp-Topfschlagen
Doch während Lorielle wenigstens noch den eigentlichen Dschungelcamp-Initiationsritus über sich ergehen lassen musste, nämlich irgendwelche Tierhoden zu essen, gibt sich RTL bei der diesjährigen Staffel erstaunlich lammfromm. So musste Daniel Lopes, der zumindest von seiner normalen Redestimme her als Michael-Jackson-Imitator durchginge, zur Dschungelcamp-Prüfung in das „Labyrinth des Grauens“. Hört sich vielversprechend an, entpuppte sich dann aber als Dschungel-Abart des Topfschlagens.
„D-Lo“ wurde in einen Irrgarten geschickt, in dem dann so exotische Tiere wie Ratten auf ihn warteten. Ein kurzes Spannungsmoment war das Aufeinandertreffen mit einem Krokodil, doch wer Dieter Bohlen überlebt, weiß mit ledrigen Raubtieren umzugehen. So erspielte der ehemalige DSDS-Kandidat Daniel Lopes sieben von elf möglichen Sternen, was ein halbwegs opulentes Abendmahl zur Folge hatte.
Zoff zwischen Rocco Stark und Ramona Leiß
Hoffentlich wird nach diesem besser aufgeräumt als es bisher der Fall war. Denn die ehemalige Fernsehgarten-Moderatorin Ramona Leiß ist anscheinend gar nicht als „Irgendein-Konsonant-nach-F“-Promi im Dschungelcamp 2012, sondern als Hygieneinspektorin. In bester Jugendherbergsleiterinnenmanier wies sie vor allem Rocco Stark auf seinen mangelnden Sinn für Sauberkeit hin. Zur Verteidigung des Ochsenknecht-Sohns mit dem halbwegs normalen Namen ist zu sagen, dass ihm gutachtlich ein außergewöhnliches Schauspieltalent bescheinigt wurde.
Da muss man sich um so profane Dinge wie ein sauberes Dschungelcamp nicht scheren. Doch Leiß hat die berechtigte Angst, dass Essensreste und allgemeine Unordnung noch mehr Tiere anziehen, die sich dann vermutlich auf die Campbewohner stürzen würden. Übrig blieben wohl nur die vier Industriesilikon-Kissen von Micaela Schäfer und Brigitte Nielsen, die ständig über ihre Ehe mit Sylvester Stallone spricht, ansonsten eher schweigsam ist.
RTL gönnt Ailton im Dschungelcamp Untertitel - leider
Jemand, der nicht schweigt, obwohl sein Wortschatz geringer ist als seine durchschnittlichen Abseitsstellungen pro Partie während seiner Bundesliga-Zeit, ist Ailton. Immerhin hat RTL beim Dschungelcamp 2012 reagiert und bietet nun auch bei ihm Untertitel an, was sonst nur den sozialen Härtefällen mit fehlenden Schneidezähnen bei „Mitten im Leben“ vorbehalten ist.
Ailton – „Ein Mann wie ein rumänisches Kaufhaus: keine Artikel.“ (O-Ton Sonja Zietlow) – durfte also für jeden nachlesbar rhetorische Perlen wie „Ein schwuler Fußballer ist immer professionell“ äußern. Vielleicht sollte RTL das mit den Untertiteln also doch noch mal überdenken.
Jazzy muss zur nächsten Dschungel-Prüfung
Doch im Dschungelcamp 2012 stand neben dem ganzen Dirty Talk auch noch das Tagesprogramm an. So musste mal wieder jemand für die kommende Dschungelprüfung nominiert werden. Diese trägt den Titel „Gute Mi(e)ne zum bösen Spiel“. In die engere Wahl kamen Brigitte Nielsen und Marlene „Jazzy“ Tackenberg, wobei Jazzy den Vorzug erhielt.
Eine gute Wahl, denn eine „gute Miene“ ist bei Brigitte Nielsen dank mannigfacher kosmetischer Verschlimmbesserungen ja eher schwierig. Also muss die gebürtige Gelsenkirchenerin durch diverse Loren tauchen und dabei Bekanntschaft mit schleimigen, gefährlichen oder sonstigen Tieren machen. Schlimmer als die legendäre Pressekonferenz mit ihren ehemaligen Kolleginnen Ricky und Lee kann es im Dschungelcamp an sich nicht werden.