Essen. Rasieren, Waxing - oder doch Enthaarungscreme? Kosmetikerinnen erklären die Vor- und Nachteile der gängigsten Methoden zur Körperhaarentfernung.
Egal ob Beine, Achseln oder Bikinizone: Vor allem Frauen wollen ihre Körperhaare meist lieber loswerden. Aber welche Methode ist die beste? Die Kosmetikerinnen Heike Bredtmann aus Essen und Sara Pavo aus Oberhausen wissen um das Für und Wider verschiedener Haarentfernungstechniken und verraten, was man beachten muss.
Rasieren
„Rasieren ist wahrscheinlich der schnellste und einfachste Weg der Haarentfernung“, sagt Heike Bredtmann. Die Methode ist zudem günstig: Im Drogeriemarkt sind Rasierer schon für unter fünf Euro zu bekommen. Dafür wachsen die Haare aber deutlich schneller nach als bei anderen Methoden der Haarentfernung. „Weil das Haar nur an der Oberfläche entfernt wird, sind oft schon nach zwei Tagen die ersten Millimeter wieder zu sehen “, erklärt Bredtmann. Bei der Rasur kann es außerdem zu Schnittverletzungen oder Hautreizungen kommen. „Um das zu vermeiden, sollte man den Rasierer immer vernünftig ansetzen, Rasierschaum verwenden und niemals trockenrasieren“, rät Bredtmann.
Waxing
Beim Entwachsen hat man deutlich länger „Ruhe“ vor nachwachsenden Haaren. Zwei bis sechs Wochen hält der Effekt an, weil auch die Haarwurzel entfernt wird. Dafür muss man allerdings kurz die Zähne zusammenbeißen: Wenn das erhärtete Wachs entgegen der Haarwuchsrichtung abgezogen wird, ist das schmerzhaft. Etwa 20 bis 60 Euro kostet eine Behandlung, je nach Körperpartie.
Hier gibt es mehr Servicethemen aus der RegionWer sparen möchte, kann den Haaren auch zu Hause mit Warmwachs oder Kaltwachsstreifen zu Leibe rücken. „In sensiblen Regionen wie dem Genitalbereich oder den Achseln sollte man aber lieber den Profi ranlassen“, empfiehlt Bredtmann.
Sugaring
Die Haarentfernung mit einer Paste aus Zucker, Wasser und Zitrone funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip wie das Waxing, gilt aber als etwas weniger schmerzhaft. Grund ist, dass die erhärtete Zuckermasse in der Haarwuchsrichtung abgezogen wird – so wird die Haarwurzel entfernt, der Haarfollikel aber nicht verletzt. „Die schonende Behandlung erlaubt sogar die Anwendung bei Akne oder Schuppenflechte“, sagt Sara Pavo. Durch den Peeling-Effekt der Paste und die antibakterielle Wirkung des Zuckers werde die Haut außerdem noch geschmeidiger. Die Kosten sind ähnlich wie beim Waxing.
Enthaarungscreme
Der größte Vorteil dieser Methode: „Sie ist sehr unkompliziert“, so Bredtmann. Man trägt die Creme auf, lässt sie einwirken und entfernt sie dann mit einem Spatel. Die Bestandteile der Creme lösen die Haarstruktur auf, das Ergebnis hält etwa sieben bis zehn Tage. Mit etwa zwei bis drei Euro für 100 Milliliter ist die Creme relativ günstig.
Aufgrund der chemischen Inhaltsstoffe erfordert die Methode aber besondere Umsicht. Pavo weist darauf hin, dass die Creme Hautirritationen oder sogar Allergien hervorrufen kann. „Deswegen immer zunächst an einer kleinen Stelle testen“, rät die Kosmetikerin.
Dauerhafte Haarentfernung
Eine Option für alle, die keine Lust mehr auf nachwachsende Haare haben. Häufig angewendet wird die Behandlung mit Lichtimpulsen. Dabei dringen kurze, starke Lichtblitze in die Haut, werden vom dunklen Pigmentfarbstoff Melanin absorbiert und in Wärme umgewandelt. Die Haarfollikel erreichen so eine Temperatur von bis zu 70 Grad und werden dauerhaft zerstört. Nicht zu verwechseln ist diese Methode mit einer Laserbehandlung, die ab 2021 nur noch von Ärzten durchgeführt werden darf.
Der Nachteil: Die Behandlung mit Lichtimpulsen ist sehr teuer. Je nach Körperregion belaufen sich die Kosten auf etwa 60 bis 210 Euro pro Sitzung, circa sechs bis acht Sitzungen sind nötig.