Essen. Sollten die Maßnahmen verschärft werden? Virologe Dittmer über Lockdown-Diskussionen und die Frage, ob stärkere Kontaktbeschränkungen helfen.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat mit Blick auf die aktuelle Situation für April einen Brücken-Lockdown vorgeschlagen. Also einen Lockdown, der die Infektionszahlen runterdrücken soll, bis mehr Menschen geimpft sind. Im Interview erklärt Prof. Ulf Dittmer, Leiter der Virologie am Uniklinikum in Essen, welche Maßnahmen jetzt Sinn ergeben und welche aus seiner Sicht in der aktuellen Lage nicht helfen. Die Themen im Überblick:

Die 7-Tage-Inzidenz ist NRW-weit gesunken und liegt am 8. April bei 105,7. Vor acht Tagen wurde vom NRW-Gesundheitsministerium die Zahl 130,7 gemeldet.

  • Wie aussagekräftig sind die 7-Tage-Inzidenz und die Zahl der Neuinfektionen, die aktuell und in den nächsten Tagen gemeldet werden? 
  • Was halten Sie von dem Vorschlag eines zwei bis dreiwöchigen Lockdowns im April?

Nach einem Jahr Corona-Pandemie mit starken Einschränkungen sind viele Menschen wohl auch „lockdown-müde“, können und wollen teils nicht mehr auf private Kontakte verzichten.

  • Hätte ein kontrolliertes Öffnen der Außengastronomie, mit negativem Test und unter Einhaltung der Hygieneregeln vielleicht sogar einen positiven Effekt auf das Infektionsgeschehen?

Laut Bundesregierung können bis Anfang Mai 20 Prozent der Bevölkerung den vollen Impfschutz bekommen haben, also zwei Mal gegen SARS-CoV-2 geimpft worden sein.

  • Würden diese 20 Prozent uns einen großen Schritt nach vorne bringen und die dritte Welle dadurch tatsächlich gebrochen werden?
  • Nach aktuellem Wissensstand: Wie hoch ist der Schutz nach der ersten Corona-Impfung?

Wir sprechen vor allen Dingen über Impfungen in Deutschland bzw. in anderen reichen Ländern. Das Virus ist jedoch auch für die Bevölkerung in ärmeren Ländern eine Gefahr.

  • Was würde es für die Pandemie und somit auch für uns bedeuten, wenn wir hier in Europa fast alle geimpft wären, große Teile der Weltbevölkerung aber nicht?

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