Berlin. Nachdem die NRW-Landesregierung die Fördermittel für das Frauenarchiv von Alice Schwarzer gekürzt hatte, sprang Bundesfamilienministerin Schröder mit großzügigen Hilfen ein. Das sorgt bei den Grünen im Bundestag für Unmut: Das Geld fehle nun bei vielen anderen Frauenprojekten.
Die Grünen im Bundestag haben den Beschluss von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) scharf kritisiert, das Frauenarchiv von Alice Schwarzer in Köln zu fördern. "Kristina Schröder hat in ihrer Amtszeit die Haushaltsmittel für Gleichstellungsprojekte um die Hälfte gestrichen", sagte Sven-Christian Kindler, Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestags, dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe). "Für ihren Mediencoup mit dem Frauenturm werden viele kleine Frauenprojekte die Zeche zahlen müssen, da die bereits eingeplanten Mittel nun dafür fehlen."
Schröder hatte Schwarzers Stiftung "FrauenMediaTurm" Unterstützung für die kommenden vier Jahre in Höhe von 150.000 Euro zugesagt, nachdem Schwarzer diese Summe von der rot-grünen Landesregierung in Nordrhein-Westfalen gestrichen worden war. Schröder begründete ihren Entschluss mit der Notwendigkeit, "bedeutende Zeugnisse dieser bedeutenden Bewegung" zu erhalten. (dapd)