Berlin. Kein Kasalla, kein G-Körbchen: Menderes verlässt als König den Dschungel – ein anderer König kehrt dafür bald zurück ins RTL-Programm.
Das war’s. Ende, Aus, Feierabend. Die Höllentore des RTL-Dschungels sind geschlossen, der König ist gekrönt. Menderes – Never give up – der Erste hat sich zum Sieg gekuschelt. „Come on!“ erstickt in Tränen.
So rührselig war es lange nicht im Dschungelcamp. Was haben sich die Kandidaten in den vergangenen Tagen gestritten! Sie haben sich beleidigt und angeschrien. Sie haben gelästert, gezetert und sich Gemeinheiten an den Kopf geworfen. Doch zum Finale hatten sich alle wieder lieb. Komisch, woran wird’s gelegen haben? Es ist am Vortag doch einfach nur jemand ausgezogen: Helena Fürst.
Helena Fürst „hat ‘ne scheiß Seele“
Doch genau mit diesem Auszug war das „Affentheater“ (Thorsten Legat) vorbei. Auch Finalistin Sophia Wollersheim sieht die Schuldige der Streitereien in der Fürstin: „Sie hat ‘ne scheiß Seele einfach.“ Nicht auszudenken, Helena wäre früher rausgeflogen! Mit Friede, Freude, Eierkuchen macht man doch keine Quote.
Für die sollte beim Finale eine Krokodil-Vagina, ein züngelnder Thorsten Legat und ein Schlangengrab sorgen. All das gab’s bei den finalen Ekel-Prüfungen. Den Anfang machte Kasalla-Thorsten. Er musste durch große Terrarien kriechen und Sterne mit der Zunge von einem Gewinde drehen. Gesellschaft leistete ihm allerlei Getier, von der Stubenfliege bis zum Waran.
„Wer Hoden isst, kann auch Vagina essen“
Apropos Kasalla: Da musste der Zuschauer doch glatt bis zum Finale warten, um endlich zu erfahren, was Kasalla heißt: „Durch. Die. Hölle.“ Also unter anderem. Denn Kasalla, das sei ja eher so ein Leitspruch, erklärte Professor Legat.
Auf zur nächsten Prüfung: Für die brauchte Sophie einen harten Magen – und einen harten Willen. Sie hatte die Wahl zwischen echten Köstlichkeiten und Dschungel-Delikatessen. Fischaugen statt Obstsalat. Schweinehoden statt Gulasch. Hirschblut statt Chardonnay. Krokodil-Vagina statt Wiener Schnitzel. Und lebende Mehlwürmer statt Brownies. Die Wollersheim biss sich durch. „Wer Hoden isst, kann auch Vagina essen.“ Nur auf die Mehlwürmer verzichtete sie.
Menderes hält den Mund – damit nichts reinkriecht
Vier Sterne also; da gab’s sogar ein Lob vom strengen Legat. „Für ‘ne Frau“, setzte er an – und ergänzte schnell: „die nichts essen und schlucken wollte – einfach geil.“ Da hat er ja gerade noch mal die Kurve gekriegt. Dem vermeintlich schwachen Geschlecht traut er ja generell nicht so viel zu.
Blieb noch Menderes: Der bewies in seiner Dschungel-Prüfung königliche Gelassenheit. Fünf Minuten musste er in der finsteren Schlangengrube ausharren. „Come on!“ Das ist ja wohl kein Problem. Er brachte den Tierchen sogar noch ein Ständchen, hielt dann aber doch besser den Mund – damit nichts reinkriecht.
Menderes’ Prüfung dürfte auch den letzten Zweifler überzeugt haben: Die Zuschauer wählten ihn zum Sieger, Sophia belegte Platz Zwei, Bronze ging an Thorsten Legat. Menderes wurde im Laufe der Staffel immer mehr zum Favoriten. Immer lieb, immer nett, immer dankbar. Doch RTL hatte wohl Sorge, dass da auch zum Finale nicht mehr kommt. Lieb, nett, dankbar – aber die letzte Folge des Jubiläums-Dschungels braucht doch einen Coup! Kein Problem: Moderatorin Zietlow verriet kurzerhand den ersten Kandidaten für die kommende Staffel von „Let’s Dance“: Michael Wendler, Popschlager-König und Dschungel-Versager versucht’s also jetzt mit Rumba und Walzer.
Was bleibt vom Dschungel-Finale?
Aber was bleibt übrig vom Dschungel-Finale? Da wären zum einen neue Sprüche von Thorsten Legat, der nach dem Auszug von Helena Fürst vom Streitrambo wieder zum Wortakrobaten wurde. Eine Auswahl: „Finale! Ich könnte mir die Haare rausraufen!“ Oder: „Mir juckt mein Popo, ey.“ Auch schön: „Wenn ich eine Aufgabe gestellt bekomme, dann fokussiere ich die Prüfung und gehe in mich hinein.“ Und: „Ich kenne meine Grenzen: Ich habe keine!“ Warum er die Krone verdient hat? „Ich habe alles aus mir herausgeschlagen, was herauszuschlagen ist.“ Bei der Dschungelprüfung musste der Legator unter anderem durch stinkende Fleischabfälle kriechen. „Ja, kenn ich irgendwo her. Von meinem Vatter im Garten.“ Was hat Legats Vater noch gleich beruflich gemacht? Gammelfleisch-Koordinator beim Discounter umme Ecke?
Thorsten hat aber auch mal wieder für ein neues Geständnis gesorgt: Der Dschungel, „das ist der geilste Moment seit Bundesliga.“ Ob bei der armen Frau Legat in diesem Moment Bilder vom Kennenlernen mit ihrem Thorsten, vom ersten Kuss, von der Hochzeit oder der Geburt ihrer Kinder vor ihrem geistigen Auge abgelaufen sind?
Neue Erkenntnisse hatte Sophia: „Die Leute mögen mich.“ Hinter ihrer Fassade stecke schließlich Charakter: Ehrlichkeit und Direktheit, sagt die Herrin des Würgereizes („Der Hoden steckt mir irgendwie immer noch im Hals.“). Ihr Selbstbewusstsein sollte sie lieber nicht so aufblasen wie ihre Oberweite. Das ist schon Thorsten Legat nicht gut bekommen.
Aus dem Dschungel zum Friseur
Bleibt noch ein neues Rätsel: Wie sieht Helena jetzt aus? Die Kampf-Zöpfe sind nämlich ab. Nach dem Dschungel ging es für die Fürstin direkt zum Friseur. Vielleicht sieht’s der Zuschauer ja am Sonntag, bei der großen Wiedersehens-Show. Nur ihre ehemaligen Camper-Kollegen dürften sich über ein Treffen wenig freuen. Viele Freunde hat sich die Fürstin im Dschungel ja nicht gerade gemacht...