Berlin. Die RTL-Dschungelcamper müssen sich fürs Finale ein neues Hassobjekt suchen. Denn Helena Fürst geht erst baden und fliegt dann raus.
Ein Freudenschrei hallt durch den Dschungel. Der Schrei der Erleichterung eines Mannes, der an Tag 15 im Dschungelcamp Obdachlose und Frauen verhöhnt, andere für sich arbeiten lässt ,während er selbst auf der faulen Haut liegt und es trotzdem ins Finale der RTL-Show geschafft hat. Thorsten Legat kämpft am Samstag im Dschungel-Finale um die Krone. Helena Fürst, die sich zuletzt mit dem kompletten Dschungelteam angelegt hat, ist raus.
Verdient hat Legat den Einzug ins Finale aber nicht. Der Mann, der sich selbst als unerschrockenen Kämpfer sieht, als fairen Sportsmann, lässt dieser Tage tief blicken. Nachdem er zuletzt gegen alleinerziehende Mütter geschossen hat („Wie willst du deine Familie denn großziehen, etwa alleine?“, fragte er neulich Helena Fürst verächtlich), hat er es dieses Mal auf Frauen im Allgemeinen abgesehen. Und Obdachlose.
Willkommen im 21. Jahrhundert, Thorsten Legat!
„Fehlen noch zwei Brüste bei dir“, ruft Legat Menderes zu, der das Geschirr schrubbt – während sich der Ex-Fußballer auf seine Pritsche fläzt. „Du kannst den Wald noch durchfegen.“ Die Männlichkeit verliert man in den Augen des Muskel-Machos offenbar, indem man einen Putzlappen in die Hand nimmt. So macht Legat Menderes kurzerhand zur „Mandarine“. Männer putzen schließlich nicht, Männer erlegen das Wild und kämpfen gegen Mammuts. Willkommen im 21. Jahrhundert, Thorsten Legat!
Frauen sind zum Putzen da und Obdachlose sind dumm. Allerdings nicht ganz so dumm wie Helena Fürst, findet Blitzleuchte Legat: Bei der Schatzsuche konnte sich die Fürstin den Code für die Truhe nicht merken. Die Arme war „am untersten Level ihrer Kapazität“. Alle Anstrengung des Teams war umsonst, die Kiste blieb zu. Legats Kommentar: „Das kann jeder Sonderschüler, das kann jeder Obdachlose!“ Nichts gegen Obdachlose, aber...
Vielleicht war es die missglückte Schatzsuche, die Helena Fürst den Einzug ins Dschungel-Finale gekostet hat. Oder die ewige schlechte Laune. Vielleicht waren es aber auch die Zickereien, die Streitigkeiten und Nörgeleien. Oder es war die Dschungelprüfung, bei der sie auch an Tag 15 mal wieder keine gute Figur macht. Immerhin: Sie tritt an. Gemeinsam mit Sophia Wollersheim steht sie auf einem wackeligen Surf-Brett. Die Camperinnen müssen paddeln, um Sternenhälften zu bekommen. Aber es will nicht klappen, Sophia paddelt in die falsche Richtung, die Fürstin ist irgendwie nicht im Einklang mit sich und der Schwerkraft. Null Sterne.
Sensation: Die Fürstin lacht
Doch wer genau hinsah, hat ihn entdeckt: den sensationellsten Moment dieser Staffel. Da rutscht der Fürstin doch glatt ein Lachen raus. Mitten in der Prüfung! Ein Lachen! Von Höllena! Da muss selbst Moderatorin Sonja Zietlow verdutzt nachfragen: „Hast du etwa gelacht?“ Ja, hat sie.
Helena Fürst sorgt in der gleichen Prüfung aber auch für den mitleiderregendsten Moment der Show: Sie schnauft und kriegt kein Wort mehr raus. Auf dem Surfbrett steht sie wie auf rohen Eiern oder liegt sie wie ein „sterbender Beluga“ (Sonja Zietlow). Nein, sportlich ist Helena nicht. Und bei der Prüfung wird sie erbarmungslos vorgeführt. Man will eigentlich gar nicht hinsehen. Aber wir sind im RTL-Dschungelcamp, die Show lebt von solchen Momenten.
Doch muss Sophia wirklich nachtreten und für den gemeinsten Moment der Dschungel-Folge sorgen? Sie sollte vielleicht mal ein bisschen Sport machen, zischt sie Helena Fürst gehässig an. Sie sagt es leise, ohne Keiferei. Doch die Worte dürften selbst der Fürstin zugesetzt haben. Aber wie gesagt: Wir sind im RTL-Dschungelcamp. Es hat wohl genug Zuschauer gegeben, die vor dem Fernseher gesessen und laut gerufen haben: „Jawoll, mach’ die Fürst fertig!“
Menderes lässt was anbrennen
Da freut man sich doch glatt, in die treuen Rehaugen von Menderes zu schauen, bei dem die Welt noch in Ordnung ist. Der DSDS-Dauerkandidat sorgt dieses Mal für den lustigsten Moment im Dschungelcamp. Eigentlich sind es gleich mehrere lustige Momente, die uns RTL da netterweise zusammengeschnitten hat. Vor ein paar Tagen erst hat Menderes beim Wäschetrocknen einen Socken verkokelt. Diesmal schmort seine Gürteltasche fürs Mikro munter vor sich hin. Im Dschungeltelefon darauf angesprochen, tut er noch so, als wüsste er gar nicht worum es geht. Niedlich.
„Mein Körper spielt verrückt, der macht manchmal so Sperenzchen“, sagt er – und RTL zeigt, was er damit meint. Menderes stolpert und strauchelt, er rutscht aus und verliert seine wenigen Dschungel-Habseligkeiten. Und immer wieder sagt er sich „Come on! Don’t give up! Never give up!“ Menderes, bitte werde Dschungelkönig!