Essen. Sarah Knappik ist die ungekrönte Quoten-Queen des RTL-Dschungelcamps. Im DerWesten-Gespräch zieht sie nach den ersten Tagen des Dschungelcamps 2012 Bilanz. Knappik erklärt, warum sie nicht mit Sexbombe Micaela Schäfer verglichen werden will und warum sie Vincent Raven unmöglich findet.
Es sind die Tage der Sarah Knappik. Während sich im RTL-Dschungelcamp Micaela Schäfer und Co. mit ekligen Dschungelprüfungen herumschlagen, ist die 25-Jährige in den Medien eine gefragte Dschungelcamp-Expertin. Nicht nur, weil es in den bisherigen Staffeln kaum einen Kandidaten gab, der die Dschungelcamp-Zuschauer so sehr polarisierte wie Sarah Knappik.
Die ungekrönte Quoten-Queen des Dschungelcamps 2011 hat nichts von ihrem Selbstbewusstsein verloren. "Jeder hat gedacht, das Dschungelcamp hätte mich gebrochen. Aber ich bin stark und werde weiterhin meine Meinung sagen", betont die ehemalige Kandidatin von "Germany's next Topmodel" im DerWesten-Interview.
Sarah Knappik teilte die Dschungelcamp-Zuschauer "wie Moses das Meer"
Auf die Kandidaten im Dschungelcamp 2012 angesprochen, sprudelt es sofort aus ihr heraus: "Ich finde es unmöglich, was Vincent Raven im Dschungelcamp für schwulenfeindliche Äußerungen im Dschungelcamp macht", schimpft Sarah Knappik. Vincent Raven bezeichnete die für das Camp bereit gestellte Hose als "Schwuchtel-Hose" und Rot sei sowieso eine "Tuntenfarbe". "Das sind genau die Sprüche, die junge Menschen im Fernsehen mitkriegen und dann andere damit in der Schule hänseln", kritisiert Sarah Knappik. Und Brigitte Nielsen kriegt gleich auch ihr Fett weg: "Die steht daneben und sagt einfach nichts dazu - von mir hätte dieser Typ was zu hören bekommen."
Mit ihren markigen Sprüchen hatte Sarah Knappik im vergangenen Jahr viele Zuschauer zur Weißglut getrieben: "Ich habe die Zuschauer geteilt, wie Moses das Meer - aber auch er ist seinen Weg weitergegangen. Und manche Dinge, die ich da losgelassen habe, waren schon echt lustig", sagt sie und muss über sich selbst lachen.
Die Wahrheit über die "härteste Dschungelprüfung aller Zeiten"
Hängen geblieben bei vielen Dschungelcamp-Fans ist ihr Zitat von der "härtesten Dschungelprüfung" aller Zeiten. Ein Jahr danach will Sarah Knappik das doch mal klarstellen: "So, wie es im Fernsehen herüber kam, ist es etwas aus dem Zusammenhang gerissen. Wir hatten im Vorfeld stets darüber gewitzelt, dass es die härteste Dschungelprüfung aller Zeiten sei. Aus der Emotion heraus habe ich dann genau diese Formulierung benutzt." Die Dschungelprüfungen findet sie diesmal trotzdem etwas einfacher als im vergangenen Jahr: "Also die Prüfung am Sonntag mit dem Labyrinth des Grauens hätte ich auch hingekriegt".
Aus heutiger Sicht geht Sarah Knappik sehr locker mit dem Bild um, das RTL von ihr im Dschungelcamp entworfen hat: "Das ist halt eine Unterhaltungssendung, und es wäre ja langweilig, wenn alles nur positiv laufen würde". Und selbstironisch fügt sie hinzu: "Gut, ein bisschen weniger heulen hätte ich schon können."
Sarah Knappik wäre gerne die moralische "Stimme Deutschlands"
Stolz ist Sarah Knappik, dass sie im RTL-Dschungelcamp eine Message verbreiten konnte: Nämlich "Nein" zu sagen, als es darum ging, lebende Insekten zu essen. "Auch wenn ich früher mal Fleisch gegessen habe, wollte ich diese Tiere nicht essen - die waren mir dann einfach wichtiger als die Tiere im Dschungelcamp", sagt sie überspitzt. Da habe sie gerne in Kauf genommen, dass sie fortan im Camp gemobbt wurde.
"Das hat mich nur stark gemacht - und ich hoffe, dass ich damit Menschen, die in ihrem Umfeld auch gemobbt werden, Mut gemacht habe.", erzählt Sarah Knappik, die betont, dass sie Kindern mit ihrer offenen und ehrlichen Art ein Vorbild sein will: "Vielleicht werde ich noch die Stimme Deutschlands", sagt sie mit einem Schmunzeln.
Knappik lehnte Angebot vom Playboy ab
Aus ihren eigenen Erfahrungen schätzt Sarah Knappik, dass es Micaela Schäfer noch schwer haben werde - im Dschungelcamp wie auch danach. "Sie setzt voll auf das Motto 'Sex Sells' - am Ende will sie jeder nur ins Bett kriegen, aber ihre wahre Persönlichkeit lernt keiner kennen."
Dass Micaela Schäfer während des Dschungelcamp 2012 mit Sarah Knappik als polarisierende Figur verglichen wird, kann die in Bochum aufgewachsene Berlinerin nicht nachvollziehen: "Erstens ist jeder ein Unikat, und zweitens hätte ich mich nie so nackig präsentiert." Ganz im Gegenteil: "Ich habe nie meinen Körper verkaufen müssen, sondern habe alles mit Ehrlichkeit und Authentizität erreicht", so Sarah Knappik, die deshalb auch eine Anfrage des Playboy abgelehnt habe. "Eher gehe ich putzen als komplett blank zu ziehen".
Kritik an Micaela Schäfers Auftreten als Sexbombe
Die Präsentation von Micaela Schäfer als Sex-Bombe im Dschungelcamp sei, so Knappik, ein Stoß vor den Kopf für die Emanzipation: "So viele kämpfen dafür, dass Frauen mehr als ein Stück Fleisch sind." Mit ihrem Verhalten und ihren Äußerungen hätten die Bewohner des Dschungelcamps auch eine Verantwortung der Jugend gegenüber, da die Sendung von Millionen Menschen geschaut wird. Trotzdem sollen auch die Fernsehzuschauer nicht so streng mit den Teilnehmern sein: "Das Leben dort ist wirklich nicht so einfach."