Ratingen/Mülheim/Oberhausen/Kalkar. 44-jähriges Unfallopfer aus Oberhausen ist außer Lebensgefahr. Fahrer des identifizierten Kleinlasters bestreitet, einen Unfall gehabt zu haben.

Die Polizei kann bei der Aufklärung eines mysteriösen Unfalls auf der B 227 in Ratingen-Breitscheid Fortschritte vermelden. Wie die Behörde am Freitag mitteilte, ist der Kleinlaster, von dem eine 44-Jährige aus Oberhausen angefahren und lebensgefährlich worden sein soll, inzwischen identifiziert. Akribische Ermittlungen der eigens eingesetzten „EK Sondert“ und Zeugenhinweise hätten auf seine Spur geführt, hinzu kam auch der Abgleich mit Daten des Kraftfahrtbundesamts.

Bei den Fahrzeug handelt es sich um einen MAN mit gelben Blinkleuchten, der in Mülheim zugelassen ist. Für den Kleinlaster, ein Firmenfahrzeug, wurde nach Ermittlungen der Polizei bereits am Tag des Unfalls ein neuer Außenspiegel im Zubehörhandel bestellt. Der alte war bei dem Unfall beschädigt worden. Fotos des Spiegels hatte die Polizei danach veröffentlicht.

Fahrer bestreitet Beteiligung an Unfall

Über den Halter kam die Polizei auch an den Fahrer, einen 56-Jährigen, der aus Kalkar kommt. Gegen ihn wird nun ermittelt. Es läuft ein Strafverfahren. In seiner ersten polizeilichen Anhörung habe der Mann bestritten, an einer Kollision mit der Fußgängerin beteiligt gewesen zu sein, sagt die Polizei.

Wie die Polizei bereits berichtet hatte, ist die 44-Jährige inzwischen außer Lebensgefahr. Die Frau aus Oberhausen konnte von den Ermittlern bisher aber noch immer nicht persönlich befragt werden. Den Unfallhergang am Montagmorgen des 14. Oktober glaubt die Polizei dennoch geklärt zu haben: Zeugen hatten gesehen, wie die Frau unmittelbar vor der Kollision mit dem Kleinlaster als Fußgängerin am rechten Fahrbahnrand der dunklen Bundesstraße in Richtung Krummenweg unterwegs war.

Fußgänger- und Radweg offenbar übersehen

Das zerstörte Glas des Außenspiegels wurde von der Polizei am Unfallort aufgefunden, sichergestellt und rekonstruiert.
Das zerstörte Glas des Außenspiegels wurde von der Polizei am Unfallort aufgefunden, sichergestellt und rekonstruiert. © Unbekannt | Polizei Mettmann


Offenbar hatte die ortsunkundige Frau dabei übersehen, dass es an der gegenüberliegenden Straßenseite einen zwar ebenfalls unbeleuchteten, aber deutlich sichereren Fußgänger- und Radweg gab. Die 44-Jährige war an diesem Tag auf dem Weg zur Arbeit. Wegen einer gesperrten Bahnstrecke hatte sie auf den Schienenersatzverkehr ausweichen müssen, war dann aus dem Bus ausgestiegen und hatte möglicherweise die Orientierung verloren.

Auch weiterhin nimmt die Polizei in Ratingen unter 02102/9981-6210 Hinweise und Meldungen bisher eventuell doch noch unbekannter Zeugen entgegen.