Datteln. Seit heute morgen (13.1.2022) ist der Dortmund-Ems-Kanal bei Datteln für jede Schifffahrt gesperrt. Der Grund: eine abgesackte Straßenbrücke.
Passanten hatten es zuerst gemerkt am frühen Donnerstag: Die Löhringhofbrücke, die in Datteln über den Dortmund-Ems-Kanal führt, war auf Waltroper Seite zehn Zentimeter abgesackt - mehr als deutlich. Die Polizei sperrte die Brücke, und die Schifffahrt der Binnenschiffer ist jetzt hier auch nicht mehr möglich.
Und das auf unabsehbare Zeit. „Eine Reparatur ist aus unserer Sicht ausgeschlossen“, sagt Lena Heimers, Sprecherin der Kreisverwaltung Recklinghausen, die die Brücke trägt. Bei der letzten Routine-Kontrolle hatte die Löhringhofbrücke eine 3 bekommen. Eigentlich keine Besorgnis erregende Note.
Eine Behelfsbrücke war an der Stelle bereits vorgesehen
Freilich sollte sie im kommenden Frühjahr übertragen werden an das Wasser- und Schifffahrtsamt des Bundes und dann vorübergehend durch eine Behelfsbrücke ersetzt werden. Ob und wie der Zeitplan sich jetzt ändert, war am Donnerstag noch völlig unklar. In Recklinghausen wurde ein Krisenstab gebildet.
Schiffe liegen „nach meinem Kenntnisstand“ nicht fest, sagte die Sprecherin. Der Grund: Erst hinter der Brücke liegt das Kanalkreuz von Wesel-Datteln-, Datteln-Hamm- und Dortmund-Ems-Kanal, was Ausweichmanöver möglich macht. Allerdings werden Binnenschiffer durch die Sperrung zu weiten Umwegen gezwungen.
Auch Anlieger und Berufspendler an Land müssen sich jetzt auf Umwege einstellen. Die Brücke ist wichtig innerhalb Datteln, liegt ganz in der Nähe des Kraftwerks Datteln 4 und der Vestischen Kinder- und Jugendklinik. Die Feuerwehren Datteln und Waltrop sortierten für einen kleinen Teil Dattelns ihre Zuständigkeiten neu, um im Notfall schnelle Hilfe zu gewährleisten. Was den Schaden verursacht hat, ist noch nicht bekannt.