An Rhein und Ruhr. Die Bahn investiert in den Ausbau des Schienennetzes in NRW. Unsere Übersicht zeigt, mit welchen Einschränkungen Pendler 2022 rechnen müssen.

Die Deutsche Bahn will 2022 in Nordrhein-Westfalen zwei Milliarden Euro für die Modernisierung des Schienennetzes und viele Bahnhöfe investieren - 140 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Das teilte das Verkehrsunternehmen am Freitag in Düsseldorf mit, nachdem Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla bereits am Vortag die bundesweiten Zahlen genannt hatte. Demnach plant die Bahn deutschlandweit Rekordinvestitionen, um mehr Fahrgäste auf die Schiene zu bekommen.

NRW-weit sollen 310 Kilometer Gleise, 415 Weichen und 21 Brücken modernisiert werden, heißt es in der Mitteilung vom Freitag. 140 Haltepunkte und Bahnhöfe - darunter Dortmund, Herten und Hamm-Westtünnen werden erneuert.

Bauarbeiten: Auf diesen Strecken brauchen Bahnpendler Geduld

Die umfangreichen Ausbauprojekte der Deutschen Bahn werden auch massive Auswirkungen auf den Bahnverkehr in der Region haben. Die wichtigsten Fahrplanänderungen in der Übersicht:

  • Bereits aktuell, kommt es im Bereich zwischen Köln und Bonn zu massiven Einschränkungen: dort werden neue Stellwerke installiert – die Bauarbeiten sollen bis September andauern.
  • Der RRX von Wesel nach Koblenz muss vom 7. bis zum 11. Februar, wie auch viele Fernzüge aus dem Ruhrgebiet, auf der rechte Rheinseite bleiben und hält nur in Köln-Deutz statt am Haupt- und Südbahnhof.
  • Sowohl vom 5. bis zum 20. März sowie zwischen dem 27. August und dem 9. September gibt es so genannte „Sperrpausen“ auf der Strecke Arnheim-Emmerich-Oberhausen (RE19)da fährt dann gar nichts. Zusätzlich wird vom 19. Februar bis zum 4. März, vom 21. März bis zum 22. April, vom 7. bis 12. Mai sowie vom 11. bis 24. Juni der Verkehr an Wochenenden eingestellt, in der Woche steht nur ein Gleis zur Verfügung, so dass weniger Züge nach verändertem Fahrplan fahren.
  • In den Osterferien (8. bis 24. April) werden wegen Weichenarbeiten auch zwischen Essen und Duisburg Fahrplanänderungen erwartet.
  • Ausfallen wird auch über für über ein Jahr ab Juni die S6 zwischen Düsseldorf bzw Langenfeld und Köln, weil dort die Strecke für den RRX ausgebaut wird.
  • Auf der linken Rheinseite müssen Bahnkunden zwischen Kleve und Krefeld monatelang auf Busse ausweichen: Vom 25. Juni bis zum 8. August wird der Betriebe zwischen Kleve und Krefeld eingestellt.
  • Zwischen Geldern und Krefeld dauert die Sperrung bis 27. November. Bedeutet für die Fahrgäste zwischen Kleve und Kevelaer: Rein in den Zug, in Geldern in den Bus bis Krefeld und dort wieder in den Zug.
  • Im Oktober und November werden dann die Fahrgäste am linken Niederrhein zwischen Moers und Rheinhausen auf Busse umsteigen müssen, weil dort Gleise und Weichen erneuert werden.

Bahn: Verbände fordern mehr Tempo beim Ausbau der Infrastruktur

Der Ausbau sorgt auch für mehr Personal: Laut Bahn sollen in NRW im laufenden Jahr 710 zusätzliche Ingenieure und Fachkräfte für Ausbau und Instandhaltung eingestellt werden.

Bis 2030 soll sich die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr nach dem Willen der Bundesregierung verdoppeln. Verbände und Wettbewerber fordern schon lange mehr Tempo beim Ausbau der Infrastruktur. Bahnchef Richard Lutz hatte den Investitionsstau auf der Schiene kürzlich auf knapp 60 Milliarden Euro beziffert. (mit dpa)