Berlin. Am Sitzplatz ankommen, per DB-Navigator-App das Ticket entwerten und dann erstmal ab ins Bordbistro. So machen es Tag für Tag zahllose Reisende.

Eine veränderte Speisekarte, neues Geschirr in den Bordbistros, die Möglichkeit zum Selbst-Einchecken: An ihrem Service für Reisende hat die Deutsche Bahn zuletzt so einiges verändert. Nun stehen die nächsten Schritte bei der Umsetzung des neuen Bordgastronomie-Konzepts an.

Zugleich wird bei der Essensauswahl in den Zügen ein wenig nachgebessert, wie Vertreter der Bahn auf der Reisemesse ITB in Berlin (6. bis 10. März) sagten. Was soll sich im Detail alles ändern? Eine Übersicht.

Speisekarten

Seit Dezember 2018 gilt eine neue Speisekarte in den 650 Restaurants und Bistros der ICE- und IC-Züge. Unter anderem gibt es jetzt das Chili con carne mit Schmand und die Currywurst mit Tortilla-Crunch. "Vertraut und doch anders" soll das Speisenangebot sein, sagte Alexander Thies, Leiter Bordservice bei der Bahn, auf der ITB.

Manche lange Zeit etablierten Gerichte wie Königsberger Klopse seien vom Speiseplan genommen worden. Die Kundenreaktionen seien überwiegend positiv, dennoch will die Bahn jetzt "nachschärfen" beim Angebot. Aufschnitt und Käse aus dem Frühstücksangebot zu streichen, sei "ein bisschen zu radikal" gewesen, sagte Thies - beides komme zurück. Nach Angaben der Bahn sollen sich auch Rührei und Rostbratwürstchen bald wieder getrennt voneinander bestellen lassen.

Bestellen am Sitzplatz

Auf Fahrten nach Frankreich testet die Bahn bereits neue mobile Kassen für die Zugbegleiter, im Laufe des Jahres 2019 sollen sie auch auf ausgewählten anderen Verbindungen zum Einsatz kommen. Über die Kassen ist es möglich, Speisen und Getränke vom Sitzplatz im Zug aus zu ordern - die Bestellung geht direkt an die Bordküche, ohne dass der Zugbegleiter jedes Mal laufen muss. In der Ersten Klasse wird die Currywurst oder Cola dann am Platz serviert, Reisende der Zweiten Klasse müssen sie sich selbst abholen.

Etwa zur Jahresmitte 2020 sollen Reisende über eine spezielle App ihre Bestellungen erstmals sogar selbst aufgeben können, ohne dass noch der Schaffner vorbeikommen muss, kündigte Michael Peterson, Marketingvorstand DB Fernverkehr, auf der ITB an. Das Verfahren soll ebenfalls zunächst auf ausgewählten ICE-Strecken eingeführt werden.

Komfort-Check-In

Die Möglichkeit, sich über die DB-Navigator-App am Sitzplatz selbst die Fahrkarte zu entwerten, haben Bahnreisende seit Mai 2018. Zunächst war dies nur für Kunden mit Sitzplatzreservierung möglich, schon nach wenigen Monaten hätten aber mehr als 50 Prozent von ihnen das neue Verfahren genutzt. Seit November 2018 steht der Komfort-Check-in nun auch Reisenden offen, die zwar ein digitales Ticket, aber keine Sitzplatzreservierung haben. Der Anteil derer, die den Komfort-Check-in nutzen, sei durch die Ausweitung zwar anfangs gesunken, nehme nun aber stetig wieder zu, sagte Peterson. (dpa)