München. Jedes Jahr reisen Millionen Menschen aus dem In-und Ausland zum Münchener Oktoberfest. Zwar hat das größte Volksfest der Welt eine Menge zu bieten, doch auch die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung sind einen Besuch wert. Hier erfahren Sie, wie Sie Party und Kultur unter einen Hut bringen können.

Das Oktoberfest pflegt seit über 200 Jahren urtypisches bayrisches Brauchtum – noch immer. Gleichwohl ist das größte Volksfest der Welt vor allem eine riesige Party, die Millionen aus In- und fernstem Ausland nach München lockt. Dort trifft die Vollblut-Mexikanerin im Dirndl auf den Japaner mit Sepplhut – bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass die Bundesrepublik, das Land der Dichter und Denker, nicht allein auf die alljährliche Gaudi auf der Theresienwiese reduziert wird. Aber „schee is’ scho“ – schön ist es schon.

Doch nicht nur der Besuch auf der Wiesn. Denn der lässt sich herrlich einbetten in einen Tag in der Metropole München. Und so könnte dieser aussehen:

Weißwurstfrühstück im Spöckmeier

Zugegeben: Wer ganz sicher gehen will, sollte sich zu frühmorgendlicher Stunde bereits auf den Weg zur Theresienwiese machen, um sich in die Schlangen zu stellen, die sich dann schon vor den Zelteingängen bilden. Wer aber auch München genießen und entspannt in den Tag starten mag, der geht ins Spöckmeier auf ein zünftiges Weißwurstfrühstück. Seit 1450 gibt es dieses Traditionsgasthaus schon, das am Marienplatz beheimatet ist. Ausgewogeneres gibt es am Morgen freilich auch: Rühr- oder Spiegeleier, Joghurt mit Müsli, einen gemischten Brotkorb mit allerlei Belag – das nennt sich dann „Spezial“.
Zum Spöckmeier, Rosenstr. 9, 80331 München, www.spoeckmeier.com

Einkaufen und genießenauf dem Viktualienmarkt

Was ist gegen einen gepflegten Frühschoppen einzuwenden? Genau: nichts. Auf geht’s zum Viktualienmarkt. Nicht wenige meinen, hier würde das Herz Münchens schlagen. Kulinarisch jedenfalls kann es kaum einen besseren Ort geben. Wohin das Auge blickt – Schmankerl! Fleisch und Fisch, Gemüse, Obst und Brot können hier ganz frisch gekauft und im zum Viktualienmarkt gehörenden Biergarten verzehrt werden. Wenn das mal nicht gemütlich ist. Aber Achtung: Die Getränke werden beim Wirt gekauft!
www.biergarten-viktualienmarkt.com

Oktoberfest und Oide Wiesn

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Dann also los – auf geht’s zur Wiesn. Wiederholungstäter, die sich gerne zu den Promis im Hippodrom gesellen würden, dürften lange suchen – denn das gibt es nicht mehr: Ex-Wiesnwirt Sepp Krätz musste seinen Platz als verurteilter Steuerhinterzieher räumen. An seine Stelle tritt das „Marstall“. Vielleicht gibt es ja einen der 4400 Sitzplätze zu ergattern. Bei der Gestaltung orientiert man sich an den prachtvollen Festzelten, wie man sie Anfang des 19. Jahrhunderts auf dem Oktoberfest fand.

Wer nicht zu viel getrunken – und gegessen – hat, kann sich den zahlreichen Fahrgeschäften der Wiesn nähern. Spektakuläre Neuerungen sind beispielsweise das „Encounter“, das seine Gäste mit in das Labor eines virtuellen Professors, der an außerirdischen Lebensformen forscht, entführt. Wie das Schicksal so spielt, fällt allerdings dann der Strom aus und der Nervenkitzel für die Zuschauer beginnt. Ganz traditionell ist eine Rutschpartie auf dem Tobbogan, auch das Teufelsrad sorgt seit Jahrzehnten für Belustigung und großen Spaß – bei den Zuschauern.

Urig geht es auf der Oidn Wiesn zu, die 2010 anlässlich des 200. Geburtstages des Oktoberfestes am Südende der Theresienwiese gestaltet wurde. Zwei große Zelte und zahlreiche Schausteller, Buden und historische Fahrgeschäfte locken seitdem über eine halbe Million Gäste jährlich.
www.oktoberfest.de

Mit dem Partybus zum P1

Und nach der Wiesn? Wer noch Willens – und in der Lage – ist, hat in München viele Optionen für die Nacht. Im „After-Wiesn-Kalender“ sind zahlreiche bekannte Locations vertreten. Ein Tipp: Der Partybus fährt vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt und hält an vielen bekannten Klubs – unter anderem auch am P1.
www.muenchen.de

Wiesn