Kathmandu. Das Land Nepal möchte den Bergtourismus weiter fördern und hat deshalb die Höhengrenze für Wandergipfel um 300 Meter heraufgesetzt. Dadurch sind nun insgesamt 414 hohe Berge ohne Genehmigung besteigbar. Der Mount Everest ist aber derzeit wegen eines kürzlichen Lawinenunglücks für Expeditionen tabu.
Die Regierung Nepals hat 104 neue Gipfel für Bergsteiger geöffnet. So könne der Bergtourismus auf sanfte Weise gefördert werden, erklärte das Tourismusministerium am Mittwoch in Kathmandu. In Zukunft gelten außerdem alle Berge unterhalb von 5800 Metern und nicht wie bislang unterhalb von 5500 Metern als Wandergipfel. Sie können also ohne Genehmigungen bestiegen werden. Insgesamt sind nun 414 hohe Berge dafür geeignet.
Nepal hatte in den vergangenen Monaten bereits zahlreiche andere Vorschriften für Bergsteiger überarbeitet. Eine neue Gebührenordnung bevorzugt nun Solo-Bergsteiger und Kleingruppen, während große Expeditionen mehr bezahlen müssen. Auch müssen Bergsteiger am Mount Everest ihren Müll wieder mit herunterbringen. Im Basislager des höchsten Berges der Welt sorgen ab dieser Saison Polizisten und Soldaten für Recht und Ordnung.
Nepalesen wurden in den Tod gerissen
Vor einem Monat hatte eine Lawine 16 Nepalesen am Mount Everest in den Tod gerissen. Daraufhin hatten sich alle großen Expeditionen für diese Saison zurückgezogen. Manche erklärten sogar, in Zukunft mehr auf Wandertouren und weniger gefährliche Aufstiege in geringeren Höhenlagen zu setzen. In den vergangen Jahren war der Mount Everest so überlaufen, dass es teils zu Staus auf dem Weg zum Gipfel kam. (dpa)