Kathmandu. Auch wer kein Bergsteiger ist und in Kathmandu keinen Joint raucht, den kann Nepal in einen Rausch versetzen. Weiße Himalaya-Spitzen vom Tal aus sehen, einsame Dörfer erkunden, Schreine und Schlangenbeschwörer besuchen - das kann Glücksgefühle wecken.
Eisige Welten am Mount Everest, Hippie-Leben in Kathmandu und überall Götter: Eine Reise nach Nepal ist immer noch ein Abenteuer - und ein Trip in eine fremde Welt. Beobachtungen aus einem Land, in dem man mit der Seilbahn zum Beten fährt, und wo der Fußabdruck vom Yeti auf dem Flugzeug prangt.
Eiskaltes Bier zum Sonnenuntergang: Wer in Nepal etwas über Land und Leute erfahren will, muss nur die Bedeutung der Biernamen entschlüsseln. "Gorkha": Ein Bier, eine Stadt, eine ethnische Minderheit und ein Name aus dem 18. Jahrhundert für das Königreich Nepal. "Everest"-Bier: Der höchste Gipfel der Erde misst 8848 Meter.
Zweibeiniges Fabelwesen im Schnee
"Nepal Ice": Nicht überall kann das Bier im Land, das dreimal so groß wie Niedersachsen ist und knapp 28 Millionen Einwohner hat, kalt getrunken werden. Vielerorts gibt es weder Kühlschränke noch Eisblockproduktion, vor allem nur selten im wilden und einsamen Westen hinter Dhangadi. Der Ort ist mit dem Bus von Kathmandu in zwei Tagen erreichbar, aber auch mit Yeti Airlines - etliche Einheimische glauben an die Existenz des zweibeinigen Fabelwesens im Schnee - sowie Buddha Air. Knapp 15 Prozent Buddhisten hat das Land und 80 Prozent Hindus.
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Totentanz: Der Tote ist geschmückt mit Blüten, der Kopf mit einer roten Maske verhüllt. Nun legt der Bestatter feuchtes Stroh über den Leichnam und zündet das Holz darunter an. Das brennt nicht so schnell, qualmt aber kräftig. Die Trauernden in der weitläufigen Pashupatinath-Tempelanlage stört das kaum. Später wird die Asche des Verstorbenen in den heiligen Bagmati-Fluss gestreut.
Mit der Gondelbahn zur Göttin
High: Kinder klettern auf Skulpturen am Hanuman Dhoka Palast, in dem einst die Könige residierten. Eine Kleine sitzt auf dem Arm ihrer Mutter und schleckt glücklich ein Eis. Händler, Lastenträger und Rikschas drängeln sich zwischen unzähligen kleinen Läden in den nahen Altstadtgassen. Im Touristenviertel Thamel gibt es schon lange auch Mojito und Caipirinha, Nachos und Brötchen. Die großen Zeiten der Hippies und Aussteiger in Kathmandu sind vorbei. Dafür sorgen schon die harten Strafen. Dennoch rauchen etliche Einheimische und Touristen Haschisch und Marihuana - früher und heute, nicht nur in der Hauptstadt.
Mit der Gondelbahn zur Göttin: Dhulikhel, fast 1700 Meter hoch und an der Straße nach Tibet gelegen, lädt zum Relaxen und Wandern. Bei gutem Wetter sind einige Sieben- und Achttausender zu sehen. Spektakulärer ist der Blick auf die Schneegipfel des Himalaya-Gebirges im lebhaften Touristenort Pokhara, etwa 200 Kilometer nordwestlich von Kathmandu. Unterwegs lohnt ein Stopp in Gorkha. Eine moderne Gondelbahn gleitet an Seilen zum Manakamana-Tempel. Er ist der Hindu-Göttin Durga gewidmet. (dpa)