Essen. Frühzeitig an Impfungen denken sollte jeder, der im kommenden Sommer den Mittelmeerraum bereisen möchte und noch nicht gegen Hepatitis geschützt ist. Die Immunisierung erfolgt innerhalb von sieben Monaten. Hepatitis führt zur Entzündung der Leber und kann dort Krebs auslösen.
Planen Urlauber für Anfang Juni 2014 eine Reise ans Mittelmeer, sollten sie sich jetzt oder spätestens bis Anfang November gegen Hepatitis A impfen lassen. Die Impfung erfolgt in mehreren Schritten innerhalb von sieben Monaten und in der Regel in Kombination mit dem Schutz gegen Hepatitis B. Darauf weist die Deutsche Leberstiftung in Essen anlässlich des Deutschen Lebertags am 20. November hin. Eine Hepatitis löst Entzündungen in der Leber aus.
Reisende infizieren sich in Mittelmeerländern oft durch unreines Trinkwasser oder nicht durchgegarte Speisen mit dem Hepatitis-A-Virus. Auch der Verzicht aufs Händewaschen nach dem Toilettengang kann dazu führen, dass per sogenannter Schmierinfektion die Keime von Mensch zu Mensch übertragen werden. Eine Infektion lässt sich der Stiftung zufolge in dem meisten Fällen problemlos heilen, aber Erwachsene können schwer erkranken und dadurch einige Zeit arbeitsunfähig werden.
Risiko für Hepatitis B 100-mal so hoch wie für HIV
Nach der ersten Impfdosis folgt die zweite nach einem Monat, die dritte dann nach sechs weiteren Monaten. Neben Erwachsenen und Jugendlichen können auch Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr geimpft werden. Möglich ist außerdem, nur gegen Hepatitis A zu impfen.
Sinnvoll ist der Stiftung zufolge aber der kombinierte Schutz mit Hepatitis B, weil die Ansteckungsgefahr mit diesem Virus 100-mal so hoch ist wie mit dem Aids-Erreger HIV. Außerdem kann Hepatitis B zu Leberkrebs führen. Sie wird durch Körperflüssigkeiten wie Blut oder Sperma übertragen, etwa beim Sex ohne Kondom oder durch unsaubere Piercing-Nadeln. Die Impfung schützt zugleich vor einer Infektion mit Hepatitis D, weil diese Erkrankung nur zusammen mit dem Typ B auftreten kann. (dpa)