Malta. Wer nach Malta reist erlebt nicht nur Sonne pur, sondern bekommt auch kulturell viel geboten. Das neue Opernhaus ist eines der neuesten Attraktionen. Aber auch musikalisch und kulinarisch kommen Touristen in den Genuss. Das Jazz Festival und viele maltesische Spezialitäten sind eine Reise wert.

Ein Opernhaus ohne Dach? Auf Malta ist es jetzt eröffnet worden. Wenn nicht auf der sonnenreichen Mittelmeerinsel, wo dann? Auch wenn viele Malteser diese Idee nicht so gut finden, hatten sie sich doch lieber wieder so ein prachtvolles Gebäude gewünscht wie das Royal Opera House, das Ende des 18. Jahrhunderts errichtet ein Prunkstück am Eingang zur Hauptstadt Valletta war. Doch Bomben während des Zweiten Weltkrieges zerstörten das Haus. Der italienische Stararchitekt Renzo Piano hat aus den übrig gebliebenen Grundmauern nun ein Open Air-Theater konstruiert, das beim diesjährigen „Malta Arts Festival“ erstmals benutzt wurde.

Auch Jazz könnte dort toll klingen. Doch das „Malta Jazz Festival“ sucht keine neue Bleibe, hat es doch mit dem pittoresken Ta’ Liesse einen zauberhaften Spielort direkt am Wasser des Grand Harbour. Den bezeichnete US-Jazzpiano-Legende Chick Corea vor Jahren einmal als Postkarte, was die maltesischen Jazzfans noch heute erfreut.

Das Festival präsentiert in jedem Juli vor allem arrivierte und junge Stars der internationalen Szene, gibt aber auch den heimischen Jazzern ein Podium.

Wo Queen Elizabeth als Prinzessin getanzt hat

Die eingeladenen Jazzmusiker wohnten in diesem Jahr einmal mehr im „Phoenicia“, dem ersten Luxushotel der Insel. Erbaut 1939 nach Plänen des schottischen Architekten William Bryce Binnie, der etwa auch an der Inneneinrichtung der Grand Central Station in New York gearbeitet hat, wurde das Hotel bedingt durch den Zweiten Weltkrieg aber erst 1947 offiziell eröffnet.

Ein gediegenes britisches Flair verströmt das nahe am Eingang zur Hauptstadt Valletta gelegene, empfehlenswerte Haus noch heute. Kein Wunder, dass Queen Elizabeth schon als Prinzessin zum Tanzen ins „Phoenicia“ kam. Und Filmstars wie Gérard Depardieu, Joaquin Phoenix oder Oliver Reed es als Domizil wählten während Dreharbeiten auf der als Film-Location so beliebten Insel.

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Auch kulinarisch ist Malta eine Reise wert. Als Kind sei er hier immer zum Brot kaufen hergekommen, erinnert sich Dominic Micallef, als wir „Nenu’s Bakery“ (143, St. Dominic Street, Valletta) betreten. Dominics Vater wuchs in dem Viertel auf. Heute ist aus dem Kultbäcker ein Restaurant mit maltesischen Spezialitäten geworden. Köstliches Brot gibt es dort aber immer noch, schon gleich mit den Häppchen zur Begrüßung.

Zurück zur Kultur: Im Herbst lockt jedes Jahr die „Notte Bianca“ in die Hauptstadt der geschichtsträchtigen Mittelmeerinsel Dann öffnen Museen, Paläste und Kulturorte die ganze Nacht und auf Straßen und Plätzen gibt es Open Air-Konzerte.

Im letzten Januar fand erstmals das hochkarätig besetzte „Valletta International Baroque Festival“ statt. Mit zahlreichen Konzerten in diversen Kirchen und vor allem im 1732 eröffneten „Teatru Manoel“, dem zweitältesten Theater Europas, das noch immer bespielt wird.

Das Barock-Festival war ein voller Erfolg, so dass im kommenden Januar die zweite Ausgabe in Angriff genommen wird. Auch bei der Bewerbung zur „Kulturhauptstadt“ waren die Malteser erfolgreich – 2018 wird Valletta für ein Jahr diesen Titel tragen.