Kanaren. Die Kanaren laden mit sehr unterschiedlichem Erscheinungsbild ein. Während Fuerteventura die wärmsten Strände bieten kann, fasziniert Lanzarote mit Vulkan-Landschaft. La Palma und La Gomera locken Wanderer und Naturliebhaber. El Hierro, die kleinste Insel, gilt nach wie vor als Geheimtipp.
Fuerteventura: Oldie but Goldie
Fuerteventura ist über 20 Millionen Jahre alt und somit die „alte Dame“ unter den Kanarischen Inseln. Von ihrer Schönheit hat die Insel jedoch kein bisschen eingebüßt. 25 Kilometer feinster Sandstrand: Mit diesem einmaligen Schatz glänzt die Halbinsel Jandia ganz im Süden von „Fuerte“. An der angrenzenden Costa de los Gorriones mit ihrer kaum hüfttiefen Lagune messen sich die weltbesten Wind- und Kitesurfer. Für immer etwas wärmeres Badewasser als auf den anderen Kanaren sorgt im Inselnorden mit dem Dörfchen Corralejo ein Seitenarm des Golfstroms. Dort treffen sich ebenfalls Surfer und junge Leute mit einem Faible für die bunte Kneipenszene. Erholung vom Trubel sucht man tagsüber in den Wanderdünen des Naturparks, der durch seine weite Sanddünenlandschaft wunderbar die Nähe zu Nordafrika widerspiegelt. Die Tauchreviere um die kleine vorgelagerte Insel Los Lobos haben einen hervorragenden Ruf: Nicht selten lassen sich dort Delfine und große Rochen beobachten.
Lanzarote: Schwarze Perle
Es ist unmöglich, bei der landschaftlichen Faszination der Feuerberge Lanzarotes nicht dahinzuschmelzen – um im Bilde zu bleiben. Allerdings sorgen auch kleine Farbtupfer für Abwechslung: Vom pechschwarzen Lavaboden und den ebenmäßigen Vulkankegeln heben sich strahlend grüne Weinreben und die kleinen weißen Häuschen ab. Denn Lanzarote hat neben seiner faszinierenden Landschaft ein zweites Highlight zu bieten: den Maler, Bildhauer und Architekten César Manrique. Er setzte sich Zeit seines Lebens für die Beibehaltung der Inselschönheit ein und brachte viel Kunst und Kultur mit auf die Insel. Besonders malerisch sind die Papagayo-Strände im äußersten Süden der Insel.
La Palma: Natürlich Schönheit
Die Spanier nennen La Palma schlicht „La Bonita“, die Schöne. Das liegt ganz einfach daran, dass die Insel dank ihrer Natürlichkeit auftrumpfen kann. Naturliebhaber finden hier alles, was man sich vorstellen kann: Sie wandern durch tropisch üppige Lorbeer- und Kiefernwälder vorbei an tosenden Wasserfällen und unzähligen Quellen bis hinauf auf schroffe Vulkanberge. Natürlich lässt sich kein Outdoor-Freund die Caldera de Taburiente entgehen, einen der größten Krater der Welt. Wer gut zu Fuß ist, erklimmt auch noch den 2426 Meter hohen Roque de los Muchachos. Dort oben ist die Luft rein, die Nächte sternenklar und wolkenlos – ideale Bedingungen, um der Sternwarte Gran Telescopio Canarias einen Besuch abzustatten, Europas größtem Spiegelteleskop. Der Badeort auf La Palma, Los Llanos mit seinem schwarzen Palmenstrand Puerto Naos, ist ebenfalls ein echter Hingucker, hat aber eine recht schroffe Brandung. Wer es also ruhiger mag, besucht das Meeresschwimmbecken Charco Azul mit geschützten Natur-Pools.
La Gomera: Hippies und Wanderer
Hippies entdeckten einst die zweitkleinste bewohnte Kanareninsel und dort vor allem das Valle Gran Rey. Bekannt gemacht hat La Gomera aber die wunderschöne Kombination aus schwarzen Stränden und üppigem Grün. Das prächtig bewachsene Tal erstreckt sich aus der Hochebene von Arure bis hinunter zum Meer. Trotz des 1999 eröffneten Flughafens kennt man auf der Insel keinen Massentourismus. Beliebt ist die Insel dennoch, zumal die schweren Brände vor zwei Jahren den größten Teil der Insel verschont haben — zum Glück! So können sich gerade Wanderer weiterhin an den Stränden im Süden und Westen erfreuen, und vor allem am Norden der Insel, wo Vallehermoso und Agulo zu schönen Touren einladen.
El Hierro: Klein aber fein
El Hierro ist die kleinste Insel im Bunde und gilt nach wie vor als Geheimtipp. Wegen ihrer wenigen Strände gibt es dort kaum Badeurlauber, was El Hierro zu einem attraktiven Ziel für Urlauber macht, die gerne auf eigene Faust entdecken wollen, was das Eiland zu bieten hat. Zu den beliebtesten Wanderrouten zählt der Weg durch den Pinienwald am Monte Verde. Vom Gipfel genießt man einen Prachtblick auf die Nachbarn Teneriffa, La Palma und La Gomera. Neuerdings kommen vermehrt auch Vulkanfreunde: Im Oktober 2011 ließ sich im Mar de las Calmas vor der Südspitze El Hierros das Entstehen einer neuen kleinen Insel bewundern, als das Magma durch den Meeresboden brach und bis 88 Meter unter der Meeresoberfläche auftürmte. Über Wasser zeigte sich mit Dampf und Gasblasen ein beeindruckendes Naturschauspiel. Seit anderthalb Jahren „schweigt“ der Vulkan allerdings wieder.
Weitere Informationen zu den Kanarischen Insel unter:
www.turismodecanarias.com
www.spain.info