Rostock. Aida Cruises setzt als erste Großreederei ein Zeichen für den Umweltschutz: Bis 2016 werden alle Schiffe mit Hightech-Filtern ausgerüstet, die den Ausstoß schädlicher Stoffe verhindern sollen - das erste noch in diesem Jahr. Die Resonanz der Umweltverbände fällt erwartungsgemäß positiv aus.
Gute Nachrichten für die Umwelt: Aida Cruises hat angekündigt, alle Schiffe seiner Flotte mit einer hochmodernen Abgasfiltertechnik auszurüsten. Mit der bislang einzigartigen Technologie könnten „Rußpartikel, Stickoxide und Schwefeloxide zwischen 90 und 99 Prozent reduziert werden“, sagt Michael Ungerer, Geschäftsführer von Aida. Stickoxide werden in einem Katalysator und Ruß- und Brennstoffrückstände in einem Filter gebunden. Die Schwefeloxide werden ohne Zusatz von Chemikalien in einem Wäscher entfernt, wie die Reederei am Donnerstag mitteilte. Dieses umfassende Filterkonzept sei „ein Meilenstein für die Branche“.
Als erstes wird im Oktober 2013 die Cara, das älteste Schiff der Flotte, nachgerüstet. Insgesamt investiert der Marktführer bis 2016 rund 100 Millionen Euro in den Umwelt- und Klimaschutz. Dann wird das Filtersystem auf allen Schiffen inklusive der Neubauten im Einsatz sein. Die Schiffe der nächsten Generation (ab 2015) werden außerdem mit einem neuen Rumpf fahren: Mit ihm gleiten die Schiffe über einen Teppich aus Luftblasen, was rund sieben Prozent der bisherigen Antriebsenergie einspart. Dazu verfügen die neuen Schiffe über so genannte Dual-Fuel-Motoren. Sie können auch mit umweltfreundlichem Flüssiggas betrieben werden.
"Wettbewerb um den besten Umweltschutz"
Stand heute verbrauchen Schiffe der Aida-Flotte pro Person durchschnittlich drei Liter Treibstoff auf 100 Kilometern Fahrt. Mit den neuen Filtern und der Möglichkeit künftig in den Häfen verstärkt Landstrom zu nutzen, wird das Umweltimage der Marke ordentlich aufpoliert.
Dass sich Aida dem Thema jetzt in dieser Konsequenz annimmt, freut die Umweltschutzverbände und hat bereits ein sehr positives Echo hervorgerufen. So begrüßte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) die Initiative von Aida ausdrücklich. Der Nabu hatte die Rostocker in der Vergangenheit immer wieder scharf dafür kritisiert, nicht genügend in den Umweltschutz zu investieren.
Das nun starke Engagement von Aida werde „einen Wettbewerb zwischen den Reedereien um den besten Umweltschutz einläuten“, freut sich Alexander Porschke, Vorsitzender des Nabu Hamburg. Dass Aida sich jetzt seiner Verantwortung stellt, zeige, wie groß der öffentliche Druck auf die Branche geworden ist. Jetzt seien die Mitbewerber gefragt.