San Francisco. Im Kampf gegen die Waldbrände in Kalifornien kommt die Feuerwehr nicht so recht voran. Die Flammen breiten sich vielerorts weiter aus, vernichteten schon mehr als 700 Quadratkilometer Wald- und Buschgebiet. Jetzt sperrten die Behörden weitere Straßen im Yosemite-Nationalpark.

Die US-Behörden bekommen die heftigen Waldbrände nahe dem kalifornischen Yosemite-Park nicht in den Griff: Am Mittwoch schlossen sie weitere Abschnitte einer der wichtigsten Straßen durch den Nationalpark - der östliche Zugang zum beliebten Yosemite Valley wurde damit ab Mittag (21.00 Uhr MESZ) praktisch komplett blockiert. Trotz des Einsatzes von fast 4200 Feuerwehrleuten fielen bereits rund 760 Quadratkilometer Wald- und Buschgebiet den Flammen zum Opfer.

Wenige Tage vor dem Labour Day führten somit nur noch zwei Routen zum Yosemite Valley, dem zentralen Anlaufpunkt für Tagesbesucher. Die anderen Abschnitte dürften auch über das Wochenende und den Feiertag am Montag geschlossen bleiben, den viele Familien gern für Ausflüge in den Yosemite-Park nutzen. Die Parkverwaltung versicherte allerdings weiterhin, der Großteil des Parks sei von den Flammen nicht betroffen und "relativ rauchfrei".

Brände bedrohen Wasserversorgung von San Francisco

Die Flammen breiteten sich an vielen Stellen nach wie vor rascher aus, als sie gelöscht werden könnten, teilte die Feuerwehr auf der von den Behörden betriebenen Internetseite InciWeb mit. Vor allem am Ostrand des "Rim Fire" drangen die Flammen demnach fast ungehindert auf dem weitgehend flachen Gelände weiter vor.

Bis Mittwoch waren 23 Prozent des riesigen Flächenbrands unter Kontrolle, was einem leichten Fortschritt im Vergleich zum Dienstag entsprach. Die Brände bedrohten aber weiterhin die Wasserversorgung von San Francisco, weil sich die Flammen in Richtung des Hetch-Hetchy-Wasserreservoirs vorfraßen. Der Speicher ist die wichtigste Trinkwasserquelle für das Ballungsgebiet San Francisco.

Das Feuer war am 17. August aus bislang ungeklärter Ursache ausgebrochen. Zu Schaden kam bisher niemand. Über 110 Gebäude, darunter zahlreiche Ferienhäuser und Campinghütten wurden zerstört, mehr als 5000 Häuser wurden evakuiert und gelten weiterhin als bedroht. Der Yosemite-Nationalpark zieht jährlich mehrere Millionen Touristen an. (afp)