Essen. Höher, schneller, weiter - bei Flugreisen ist dieser Trend schon längst wieder abgeebbt. Der Überschallflieger Concorde stellte sich als unwirtschaftlich heraus, und auch extrem weite Flugstrecken werden immer seltener angeboten. Doch weiterhin düsen einige Flieger beinahe um die halbe Welt.
Langstreckenflüge sind dank des Jumbo-Jets seit Anfang der 70er Jahre Standard. Sogar die „Ultra-Langstrecke“ mit einer Flugzeit von über 13 Stunden wird mittlerweile von vielen Fluggesellschaften angeboten – nonstop. Den längsten Flug gibt es bei Singapore Airlines: In 18,5 Stunden legt der A 340-500 rund 15.350 Kilometer zwischen Singapur und Newark (bei New York) zurück. Auf dem langen Weg ruhen nur 100 Passagiere – allesamt in Businesssitzen, hin und zurück für 7000 Euro.
Auch Delta, Emirates, Qantas, Cathay Pacific und Qatar Airways haben solche Mammutflüge im Programm. Die Flugzeit hängt dabei nicht nur von der Strecke, sondern auch von Luftströmungen und der Erdrotation ab. So dauert selbst das Schlusslicht der zehn längsten Flüge, der knapp 13.000 Kilometer lange Weg von Doha nach Houston, noch über 16,5 Stunden.
Ultralangstreckenflüge sind übrigens nicht sehr wirtschaftlich: Der Treibstoffverbrauch ist höher, weil mehr Kerosin und somit mehr Gewicht an Bord ist. So sind die Tickets oft fünf Mal so teuer wie auf Flügen mit Zwischenstopps. Und weil immer weniger Passagiere bereit sind, für den Nonstop-Luxus zu zahlen, streichen Airlines wieder viele ihrer Flüge um die halbe Welt. Nach Thai Airways (Bangkok – Los Angeles) gab jetzt auch Singapore Airlines bekannt, dass die zwei längsten Strecken nach Newark und Los Angeles Ende 2013 wegfallen.