Essen. Das Elektrofahrrad ist eine echte Alternative für diejenigen, die ihrer Ausdauer nicht trauen, aber gerne mit dem Rad unterwegs sind. Die Elektroräder liegen bereits im Trend und haben einen Anteil von fünf Prozent am deutschen Fahrradmarkt. Inzwischen werben viele gezielt um E-Bike-Fahrer.
Wer zu Frühjahrsbeginn Lust auf einen Radurlaub bekommt, der eigenen Ausdauer aber nicht traut, hat inzwischen eine Alternative: das Elektrofahrrad. Das „Radeln mit Dauer-Rückenwind“ ermöglicht größere Entfernungen mit weniger schweren Beinen und liegt im Trend: Pro Jahr werden mehr als 200.000 E-Bikes verkauft.
Die Elektroräder haben einen Anteil von fünf Prozent am deutschen Fahrradmarkt. Sie unterscheiden sich in den sogenannten Pedelecs, deren Elektromotor nur unterstützt und maximal 250 Watt leistet, und den richtigen E-Bikes, die auch nur mit Motorkraft fahren können. Wer auf dem E-Bike zusätzlich in die Pedale tritt, kann auf gerader Strecke bis zu 45 km/h schnell werden, muss aber an die Helmpflicht denken und einen Mofaführerschein haben.
Urlaubsregionen werben um E-Bike-Fahrer
„In der Kategorie der E-Bikes mit einer Unterstützung bis maximal 25 km/h besteht keine Helmpflicht“, erläutert Stephan Schreyer vom Zweirad-Industrie-Verband. „Wir empfehlen jedoch das freiwillige Tragen eines Helmes bei der Nutzung eines Fahrrades.“
Immer mehr Urlaubsregionen werben um die E-Bike-Fahrer. Im mittelhessischen Naturpark Lahn-Dill-Bergland können von Mai bis Oktober an Verleihstationen E-Bikes ausgeliehen und Batterieakkus gewechselt beziehungsweise geladen werden. Denn der Aktionsradius von Elektrofahrrädern ist begrenzt.
„Die tatsächliche Reichweite unterschreitet die Angabe der Hersteller im Durchschnitt um rund 25 Prozent. In Einzelfällen sogar um die Hälfte“, warnt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Wer beispielsweise den Naturpark Lahn-Dill-Bergland umrunden und der E-Bike-Tourenempfehlung von Dillenburg über die Burg Hohensolms-Hohenahr und Marburg nach Biedenkopf folgen möchte, muss 188 Kilometer und 1784 Höhenmeter zurücklegen – zu viel für nur eine Akkuladung. Da ist wichtig zu wissen, wie lange die Energie ausreicht.
Herstellerangaben in punkto Reichweite wenig verlässlich
Die Verbraucherzentrale hält die Herstellerangaben in punkto Reichweite für wenig verlässlich. „Man sollte zusätzlich in der Anleitung nachlesen oder den Fachhändler, bei dem man das E-Bike gekauft hat, fragen, auf was genau sich die Angabe der Reichweite bezieht“, rät Fachmann Schreyer.
Die Frage, wie weit komme ich mit meinem E-Bike, könne nicht pauschal beantwortet werden, da sie von sehr vielen Faktoren abhänge: In welchem Zustand ist mein Akku? Fahre ich mit voller oder mit geringer Unterstützung? Wie schwer ist der Fahrer? Fahre ich mit Gepäck oder ohne? Bin ich in flachem Gelände unterwegs oder ist es bergig? E-Bike-Urlauber sollten einen Ersatzakku mitführen oder mögliche Aufladestationen gut im Blick haben.
Umweltfreundliches Fortbewegungsmittel
Viele Urlaubsregionen in Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich und Italien setzen bereits auf den E-Bike-Tourismus und bieten Leihräder und Komplettpakete an. In einigen Gegenden können Gäste an den Stationen nicht nur die Akkus wechseln, sondern auch den eigenen leeren Akku gegen einen vollen ersetzen.
Lädt man seinen Akku zu Hause auf, kostet das „ungefähr so viel wie einmal heiß duschen“, sagt Stephan Schreyer. „Das E-Bike gehört zu den umweltfreundlichsten Fortbewegungsmitteln.“ Vor einer Tour mit dem Elektrofahrrad rät Schreyer gerade Neulingen zur Probefahrt. Sie sollten vor allem testen, wie sich das E-Bike mit Gepäck fahren lässt und wie lang der Bremsweg ist.