Essen. Bei der Planung eines Familienurlaubes treffen die unterschiedlichsten Bedürfnisse aufeinander - besonders wenn kleine Kinder mitreisen. Das sollte man beachten, wenn man einen größeren Urlaub mit der ganzen Familie plant - und dabei nicht zu viel Geld ausgeben will.

Für den Teenie darf der Pool nicht zu klein, für die kleine Schwester die Anreise nicht zu lang sein – und das Budget muss sowieso überschaubar bleiben: Ein Familienurlaub muss viele Aspekte erfüllen. Doch nicht alle sind gleich wichtig. Ein Überblick, worauf Familien besonderen Wert legen, wenn sie mit einem Reiseveranstalter verreisen.

Ob Single oder Paar: Mit der nötigen Spontanität und Flexibilität können Erwachsene auch kurzfristig Reisen planen und durchführen. Wenn Kinder mit im Spiel sind, wird eine solche Unternehmung ungleich schwerer. Das weiß auch Kathrin Spichala, Sprecherin bei Europas größtem Reiseveranstalter Tui: „Familien mit Kindern buchen eher selten Last-Minute, sondern planen ihre Pauschalreise, in dieser Zielgruppe immer noch die beliebteste Urlaubsform, meistens langfristig.“

Mehrere Bedürfnisse unter einen Hut

Kein Wunder: Zum einen müssen mehrere Personen und deren Bedürfnisse und Vorlieben unter einen Hut gebracht werden, zum anderen schränken die Ferienzeiten arg ein – und zwingen Familien in die meist deutlich teurere Hochsaison. Deshalb buchen sie so rechtzeitig, dass sie in den Frühbucherzeitraum fallen und die freie Wahl aus dem gesamten Hotel- und Zimmerangebot haben.

Doch zuerst gilt es, das Ziel festzulegen. Das Klima soll stimmen und die Anreisezeit nicht zu lang sein: Daher rangieren unter den sommerlichen Flugzielen die Türkei, Mallorca und Griechenland ganz vorne. Im Winter sind die Kanaren und Ägypten gefragt – oder die Ski-Klassiker Österreich und Südtirol. Daneben erfreuen sich auch Ziele mit Eigenanreise, insbesondere Deutschland, großer Beliebtheit. Interessant: Familien mit älteren Kindern buchen verstärkt Städtereisen.

Zugeschnittene Zimmerangebote

Doch so wichtig das Reiseziel auch sein mag: Sonja Salzinger von Deutschlands viertgrößtem Reiseveranstalter FTI weiß: „Das Allerwichtigste ist die familienfreundliche Unterkunft. Das umfasst vor allem geräumige Zimmer, Aufzüge, Kinderbetten, Hochstühle oder Kinderspeisekarten.“ Gut gebucht sind auch Apartments mit Küche, um flexibel zu bleiben. Apropos: „Auch, wenn Familien mit einem oder zwei Kindern immer noch in der Mehrheit sind“, sagt Tui-Sprecherin Spichala, „nehmen alternative Familienformen wie Großfamilien, Patchworkfamilien oder Singles mit Kindern zu.“

Das macht sich in eigens für diese Zielgruppe zugeschnittenen Preis- und Zimmerangeboten bemerkbar. „Andere wiederum ziehen“, so Salzinger, „ein ausgewiesenes Familienhotel vor, damit die Kinder Spielgefährten erwarten können und die Eltern nicht fürchten müssen, andere Gäste zu stören. Was man vermutlich erst beachtet, wenn Nachwuchs da ist: Manche Resorts sind sehr weitläufig, was an sich gut, aber für Familien mit kleinen Kindern eher beschwerlich ist.

Alter des Kindes - eine entscheidende Rolle

„Daher sollten die Wege im Hotel nicht zu lang sein“, empfiehlt Salzinger. Wobei freilich das Alter der Kinder eine entscheidende Rolle spielt: Je älter, desto attraktiver, wenn es groß wird: die Anlage, das Animationsprogramm, der Swimmingpool und der Pool potenzieller neuer Freunde.

Eine andere Regel gilt, wenn die Sprösslinge jünger sind. Dann heißt es: Je kleiner die Kids, desto wichtiger die Betreuung. Wobei Qualität längst wichtiger ist als Quantität. „Die Ansprüche von Familien steigen“, so Spichala, „speziell im mittleren bis höherem Preissegment. Eltern möchten im Urlaub idealerweise den gleichen Standard haben, wie sie es von zu Hause aus dem Kindergarten gewohnt sind.“ Sie wünschen sich eben im Urlaub auch Zeit für sich. „Entsprechend groß ist die Nachfrage nach pädagogisch geschulter Betreuung.“

Der Preis spielt die Hauptrolle

So wichtig alle Aspekte sein mögen: Der Preis spielt für viele immer noch die Hauptrolle. Im Schnitt geben Familien rund 2500 Euro für ihren Urlaub aus. Doch es darf auch mal mehr sein, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Spichala: „Was die Verpflegung bei Familienreisen betrifft, ist ein starker Trend zu All-inclusive erkennbar.“

Denn angesichts unersättlichem Cola-, Eis- und Pommes-Bedarf bleibt so das Budget im Rahmen. Es lohnt sich daher, Spezialofferten sorgfältig zu studieren. Bei vielen Veranstaltern kommen die Sprösslinge unter bestimmten Bedingungen gratis unter.