Hamburg. . Vor einem Jahr forderte die UNESCO die australische Regierung auf, einen Plan zu einem besseren Management des Great Barrier Reefs zu erstellen. Denn ohne klare Verbesserungen drohe eine Aberkennung des Status als Welterbe. Anfang Februar lief die Frist aus.

Dem Great Barrier Reef droht die Aberkennung des Status als UNESCO-Welterbe. Denn die staatlichen Bemühungen zum Schutz dieser einzigartigen Meeresregion sind ungenügend. Das zeigt ein vom WWF und der Australian Marine Conservation Society publizierter Bericht.

Vor einem Jahr forderte die UNESCO die australische Regierung auf, einen Plan zu einem besseren Management des Great Barrier Reefs zu erstellen. Denn ohne klare Verbesserungen drohe eine Aberkennung des Status als Welterbe. Anfang Februar lief die Frist aus.

Ein vom WWF Australien und der Australian Marine Conservation Society (AMCS) publizierter Report zeigt: Sowohl die australische Regierung als auch die Regierung des Bundeslandes Queensland haben die Empfehlungen der UNESCO nicht umgesetzt.

Verschmutzung setzt dem weltgrößten Korallenriff zu

Eine Bewertung der verschiedenen Problemzonen zeige, dass das Küstengebiet demnächst auf die Liste der „Welterben in Gefahr“ gesetzt werden könnte, erklärt Britta König vom WWF. Schwachstellen beim Schutz des weltgrößten Korallenriffs seien die Meeresverschmutzung durch die Fischerei, der Bau von neuen Häfen, mangelnde Regelungen für die Schifffahrt sowie die Aufweichung von Gesetzen zum Schutz der Küstenregionen.

„Es besteht ein reales Risiko, dass das Great Barrier Reef seinen Welterbe-Status verlieren könnte. Dabei steht auch Australiens Ruf auf dem Spiel“, bilanziert Richard Leck vom WWF Australien. „In beispielloser Geschwindigkeit treibt die Regierung derzeit den Bau von Großhäfen und dazugehörigen Infrastrukturbauten voran“, sorgt sich WWF Experte Leck. Außerdem sei zu befürchten, dass Queensland die Schutzgesetze weiter aufweicht, was den Empfehlungen der UNESCO widerspricht.

2300 Kilometer vor der Nordküste

Der WWF und AMCS rufen die Australische Regierung und die Regierung von Queensland zu einem sofortigen Moratorium auf: Der Bau von größeren Projekten müsse so lange gestoppt werden, bis es einen nachhaltigen Finanzplan für die Zukunft des Riffs gibt. Außerdem fordern sie die Regierung auf, einen Betrag von 500 Millionen australischen Dollar einzusetzen, um die Verschmutzung des Riffs möglichst schnell einzudämmen.

Das Great Barrier Reef erstreckt sich über 2300 Kilometer vor der Nordküste Australiens. Es umfasst ein Drittel der weltweiten Weichkorallen und 411 Typen von Hartkorallen. Das Riff ist Heimat für 1500 Fischarten, für 134 Arten von Haien und Rochen und 30 Säugetierarten.