Salz wird in Deutschlands Wellnessoasen immer beliebter. Ob Gradierwerke, Solegrotten oder Salzsaunen - das weiße Gold ist in immer mehr Anwendungsbereichen angekommen. Dabei muss die Salzquelle nicht immer natürlichen Ursprungs sein.

Deutschlands Wellnesswelt setzt auf Salz. Überall in der Republik entstehen Gradierwerke, Solegrotten und Salz-Saunen. Es wird inhaliert, geschnuppert oder an verhornter Haut gerubbelt. Und wer komplett abschalten möchte, der steigt ins Solbad.

Ostseeheilbad Zingst

Es ist, als würde man schweben. Beim Floating treibt man nahezu schwerelos in einem körperwarmen Salzwasser-Bad. Abgeschottet von der Außenwelt mit all ihren Reizen kann man beim Floaten körperlich und geistig entspannen wie bei keiner anderen Anwendung.

Manche halten Floaten sogar für den Wellness-Trend des 21. Jahrhunderts. Die spezielle Kristallsalz-Sole, die den Körper trägt, wirkt reinigend, entgiftend und führt zu echter Tiefenentspannung. Floater fühlen sich danach ausgeglichen, stark und gelassen.

Besonders angesagt ist Floating bei Rückenschmerzen, Depressionen und Burn Out. In den Floating-Pool, der je nach Art an eine futuristische Kapsel oder eine Pyramide erinnert, steigt man allein oder zu zweit. Das Licht ist gedämpft oder komplett gelöscht. Auf Wunsch gibt es sphärische Entspannungsmusik mit Delfingesängen. Im Hotel Meerlust im Ostseeheilbad Zingst ist der 45 Zentimeter tiefe Floating-Pool in einem licht- und geräuschdichten Raum untergebracht. Wer sich eine Stunde darin treiben lässt, so heißt es, sei so erholt wie nach sieben Stunden Schlaf.

Berchtesgadener Land

Eine Wohltat für die Atemwege ist das Solequellentraining im Berchtesgadener Land. Das Umfeld dafür ist so magisch wie heilsam. 72 Stufen unter der Erde schnuppert man die kühle Luft der Alten Saline von Bad Reichenhall. Leises Rauschen von Wasser und gelegentliches Tropfen sind die einzigen Geräusche in der Tiefe.

Die wohltuende Ruhe im 260 Millionen Jahre alten Salzstock ist aber nur das Beiwerk zum besonderen Mikroklima unter Tage. Bei konstanten zwölf Grad atmet man tief die solehaltige Luft ein und befeuchtet damit schonend seine Schleimhäute. Unterstützt wird dies durch gezielte Atemübungen und leichte körperliche Übungen.

Im nahen Obersalzberg kann man sogar die Nacht im Salzheilstollen verbringen. 750 Meter tief im Berg wiegen leise Klänge von tibetischen Klangschalen die Nachtgäste in einen erholsamen Schlaf.

Hamburgs künstliche Salzgrotte

Was tun, wenn es weit und breit keinen natürlichen Salzstock gibt? Eine Alternative sind künstliche Salzgrotten. Spezialfirmen verbauen in ganz Deutschland mittlerweile tonnenweise Salz vom Himalaya oder aus dem Toten Meer zu künstlichen Höhlen.

Das Natursalz soll darin Mikroelemente freisetzen, die der menschliche Organismus aufnehmen und verwerten kann. Etwa in Hamburg, wo im Kellergewölbe eines ehemaligen Gasthauses vor vier Jahren die erste Salzgrotte der Hansestadt entstand.

Wer die 15 Stufen hinunter geht, der taucht in eine andere Welt ein. Mit hochgelegten Beinen dösen die Besucher im Liegestuhl 45 Minuten zwischen Stalaktiten und Stalagmiten und tun mit jedem Atemzug Haut und Atemwegen etwas Gutes.

Tegernsee

Neben salzhaltiger Luft und salzhaltigem Wasser spielt das pure Korn bei den neuesten Wellnesstrends eine große Rolle. Mit Salz-Öl-Peelings werden die Sinne erfrischt und die Haut samtweich. In der „monte mare Seesauna“ in Tegernsee etwa können sich die Gäste zum Saunagang ein Tiegelchen mit grobkörnigen Salz abholen.

Dabei handelt es sich um eine cremig-raue, mit duftenden Ölen versetzte Paste. Mit sanft kreisenden Bewegungen wird sie am ganzen Körper einmassiert. Die Salzkristalle bewirken einen hautschonenden Peeling-Effekt. Natürliche Öle stimulieren Haut und Sinne. Eine Alternative zum Öl ist Aloe Vera, das als Gel gemeinsam mit dem Salz eingerieben wird.