Berlin. Gerade in fremden Ländern weiß man bei einem Restaurantbesuch oft nicht wie viel Trinkgeld in der jeweiligen Kultur als angemessen gilt. Hier gibt es einen kleinen Überblick über einige Urlaubsländer.

Wenn der Taxifahrer hilfsbereit und der Service im Restaurant exzellent war, zeigen sich Urlauber gerne mit einem Trinkgeld erkenntlich. Sind in Deutschland fünf bis zehn Prozent des Rechnungsbetrages üblich, gelten in anderen Ländern auch bei Trinkgeldern andere Gepflogenheiten. Mancherorts empfindet das Servicepersonal ein Trinkgeld sogar als Beleidigung.

ÄGYPTEN: Im Restaurant sind - wie in anderen nordafrikanischen Ländern auch - maximal zehn Prozent üblich. Im Taxi wird aufgerundet. Zimmermädchen, Gepäckträger und andere Dienstleister freuen sich über ein kleines Trinkgeld von bis zu einem Euro.

FRANKREICH: Im Restaurant oder Café werden zehn bis 15 Prozent gegeben. "Le pourboire", wie der Franzose sagt, wird auf dem Tisch liegengelassen. Im Hotel ist der Obolus keine Pflicht. Der Taxifahrer erhält zehn Prozent.

GRIECHENLAND: Üblich sind im Restaurant rund zehn Prozent, in der Taverna maximal ein Euro. Dem Zimmermädchen sollte ein kleines Trinkgeld am Abreisetag persönlich übergeben werden. Im Taxi wird aufgerundet.

GROSSBRITANNIEN UND IRLAND: In Restaurants gibt es ein "tip" von zehn bis 15 Prozent, in Irland maximal zehn Prozent. Ist auf der Rechnung bereits ein "service charge" aufgeführt, darf es weniger sein. Im Pub wird an der Bar kein Trinkgeld gegeben. Wer den Barkeeper belohnen möchte, bietet ihm einen Drink an. Für Kofferträger sollte der Gast ein Pfund locker machen und im Taxi aufrunden.

ITALIEN: Trinkgeld ist in der Gastronomie unüblich. Oft taucht auf der Rechnung ein "coperto", eine Art Grundgebühr für das Gedeck und das Brot auf. Wer besonders zufrieden war, kann ein bis zwei Euro liegenlassen. In Espressobars gibt es dafür Tellerchen oder Sparschweine. Im Hotel erhält das Zimmermädchen fünf Euro pro Woche. Im Taxi ist Aufrunden in Ordnung.

ÖSTERREICH: Im Restaurant und Taxi sind wie in Deutschland fünf bis zehn Prozent "Schmattes" oder "Schmatt" angebracht. Im Hotel erhält der Kofferträger einen Euro pro Gepäckstück, das Zimmermädchen einen bis zwei Euro pro Tag. Das Geld wird vor der Abreise direkt übergeben.

PORTUGAL UND SPANIEN: In der Gastronomie werden zehn bis 15 Prozent Trinkgeld liegen gelassen. Kleinstbeträge wie Zwei- oder Fünf-Cent-Stücke gelten als grob unhöflich. Im Taxi wird aufgerundet.

SKANDINAVIEN: In Norwegen, Dänemark und Finnland ist der Service in Restaurant und Hotel an sich in der Rechnung enthalten, allerdings kann auch hier der Betrag aufgerundet werden: üblich ist bei gutem Service ein Plus von rund fünf Prozent. In Schweden gelten zehn Prozent Trinkgeld als angemessen.

THAILAND UND MALAYSIA: Hier geht es schon sehr westlich zu. Im Restaurant sind zehn Prozent angebracht. Weniger als zehn Bath gelten als Beleidigung.

TÜRKEI: In der Gastronomie sind zehn Prozent "Bakschisch" üblich, nichts geben ist unhöflich. Für kleine Gefälligkeiten sollte man eine Zigarette oder Ähnliches anbieten. Auch Zimmermädchen oder Gepäckträger freuen sich über umgerechnet 50 Cent oder einen Euro extra. Im Taxi wird aufgerundet.

USA UND KANADA: Der "tip" von 15 bis 20 Prozent ist im Restaurant und beim Pizzaservice ein Muss, da die Löhne meist sehr niedrig sind. Der Kofferträger erhält einen kanadischen oder ein bis zwei US-Dollar pro Gepäck, das Zimmermädchen ein bis zwei Dollar pro Nacht. Im Taxi werden 15 Prozent gegeben.

CHINA UND JAPAN: In China und Japan hat Trinkgeld keine Tradition und wird fernab internationaler Hotels oft als Beleidigung empfunden. In Chinas Touristenzentren nimmt das Servicepersonal gerne zehn Prozent, das Zimmermädchen zwei bis drei Yuan und der Reiseleiter einen Dollar. In Japan wird guter Service mit kleinen Geschenken oder einem bis zwei Dollar anerkannt. (afp)