Paris. . Das Unternehmen SNCF hat angekündigt ein Niedrigpreis-Angebot für seine Hochgeschwindigkeitszüge TGV anzubieten. Desweiteren will die französische Staatsbahn ins internationale Reisebusgeschäft einsteigen. Mit dem neuen Angebot will SNCF den Reisebussen Eurolines und Megabus Konkurrenz machen.

Die französische Staatsbahn SNCF will ins internationale Reisebusgeschäft einsteigen. Außerdem arbeite das Unternehmen an einem Niedrigpreis-Angebot für seine Hochgeschwindigkeitszüge TGV, kündigte die Leiterin des Passagierverkehrs, Barbara Dalibard, in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung "Les Echos" (Freitagausgabe) an.

Den Angaben zufolge hat die SNCF zunächst 46 Reisebusse gekauft, der Verkehr soll rechtzeitig vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in London am 27. Juli beginnen. Drehkreuz soll das nordfranzösische Lille sein, von dort sollen mehrere große Städte angefahren werden - geplant sind zunächst Verbindungen nach Paris, London, Brüssel und Amsterdam.

Geplant sei ein "populäres Angebot", das zugleich Qualität und Komfort biete, erläuterte Dalibard. Es gebe eine starke Nachfrage nach öffentlichen Verkehrsmitteln, auf das die Bahngesellschaft reagieren wolle. Mit den Reisebussen werde eine umweltfreundlichere Alternative zum Auto geschaffen.

Konkurrenz für Stagecoach

Mit dem neuen Angebot namens "Speed" will die SNCF den Reisebussen Eurolines und Megabus, einer Filiale des britischen Transportunternehmens Stagecoach, Konkurrenz machen. Diese bietet seit dem 12. April Busverbindungen zwischen London und Paris zu Lockpreisen ab einem Euro an. Außerdem arbeitet die SNCF nach Angaben Dalibards an einer preisgünstigen Variante des französischen Hochgeschwindigkeitszuges TGV. Dieses Angebot sei für Kunden gedacht, die mehr Wert auf preisgünstige Tickets als auf Komfort und Service legten.

Zudem will das Unternehmen die internationalen TGV-Verbindungen ausbauen. Derzeit gibt es bereits TGV-Verbindungen von Paris nach Mailand sowie nach Stuttgart und München. Im März startete die SNCF zudem in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn eine TGV-Verbindung von Frankfurt via Straßburg, Lyon und Avignon nach Marseille. Die deutschen ICE-Züge wiederum verkehren seit fünf Jahren zwischen Frankfurt und Paris. (afp)