Brüssel. Nach dem tödlichen Angriff auf einen 56-jährigen Mitarbeiter der Brüsseler Nahverkehrsbetriebe kam es zu mehrtägigen Streiks. Mittlerweile fahren einige Busse und Bahnen wieder. Doch zwei Gewerkschaften streiken weiter. Die geplanten Sicherheitsmaßnahmen reichen ihnen nicht.
Nach einem viertägigen Streik sind am Mittwoch in Brüssel wieder die ersten Busse und Bahnen im Nahverkehr gefahren. Zwar konnten die Bewohner der belgischen Hauptstadt wieder einige U-Bahnlinien, Straßenbahnen und Busse nutzen, der Service blieb jedoch zunächst stark eingeschränkt, wie die öffentlichen Nahverkehrsbetriebe STIB mitteilten.
Die Mitarbeiter des Unternehmens hatten ihre Arbeit am Samstag niedergelegt, nachdem einer ihrer Kollegen bei einem Angriff tödlich verletzt worden war. Die größte Gewerkschaft der STIB-Mitarbeiter hatte am Dienstag erklärt, dass sie infolge des Todesfalls von den Behörden zur Eindämmung der Gewalt in Bussen und Bahnen angekündigte Maßnahmen akzeptiere und die Arbeit wieder aufgenommen werden solle.
Gewerkschaften nennen Sicherheitsmaßnahmen "unkonkret"
Zwei weitere Gewerkschaften bezeichneten die geplanten Sicherheitsmaßnahmen jedoch als zu unkonkret und wollen den Streik bis mindestens Donnerstag fortsetzen. Das 56-jährige Opfer war am Samstagmorgen zu einem Unfall zwischen einem Bus und einem Auto gerufen worden. An der Unfallstelle wurde der STIB-Mitarbeiter von einem Bekannten des Autofahrers angegriffen und so schwer verletzt, dass er später im Krankenhaus starb. Der 28-jährige Angreifer stellte sich der Polizei. (afp)