Maranello/München. . Ferrari-Chef Luca di Montezemolo investiert 650 Millionen Euro in 25 Hochgeschwindigkeitszüge. Kurz nach Ostern sollen sie in Italien unterwegs sein. Langfristig sei auch eine Expansion nach Deutschland geplant. Die schnittigen, feuerroten Züge sollen einiges an Luxus bieten: Bestes Essen, Kino und einen Waggon zum Relaxen.

Ferrari-Chef Luca di Montezemolo investiert in den Bahnverkehr. Das kündigte er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (SZ) an. Mit 25 feuerroten Hochgeschwindigkeitszügen will Ferrari schon nach Ostern auf der Schiene unterwegs sein. Langfristig sei auch eine Expansion nach Deutschland geplant, so Luca di Montezemolo, der auch Präsident der privaten Eisenbahngesellschaft Nuovo Trasporto Viaggiatori (NTV) ist.

Insgesamt investiert der Ferrari-Chef 650 Millionen Euro für die 25 Schnellzüge des Herstellers Alstom. Mit weiteren Partnern sollen insgesamt eine Milliarde Euro in den Bahnverkehr fließen. „Wir wollen die Liberalisierung der Hochgeschwindigkeitsnetze nutzen und haben das teuerste und ambitionierteste Privatprojekt in Italien der vergangenen zehn Jahre angestoßen", sagte di Montezemolo der SZ.

Auch nach Deutschland

Schon kurz nach Ostern sollen die Züge auf den Strecken Mailand-Neapel, Neapel-Venedig und Turin-Mailand unterwegs sein. Derzeit fehle noch die Zustimmung der italienischen Behörden. Danach möchte di Montezemolo auch eine Verbindung nach Deutschland einrichten. "Von Mailand und Venedig nach München oder nach Wien - das wäre phantastisch", so di Montezemolo. "Wir haben das beste italienische Essen an Bord, ein tolles Kino, einen Waggon fürs Relaxen. Solche Züge haben Sie noch nicht gesehen", kündigte er überschwänglich an.

Schneller Wandel angemahnt

Für sein Heimatland mahnte der Ferrari-Chef einen schnellen Wandel an. "Zuerst müssen wir den italienischen Staat ändern, dann die Italiener." Italien brauche nun eine Politik, die Vertrauen stifte. Di Montezemolo kann sich vorstellen, dass sich sein Think-Tank Italia Futura zu einer Partei weiterentwickle. Ein Wechsel des Ferrari-Bosses in die Politik gilt als wahrscheinlich.