Berlin. 42 Millionen Reisen hatten im Jahr 2011 Deutschland als Ziel. In der Liste der beliebtesten Ziele rangiert die Bundesrepublik damit hinter Spanien auf Rang zwei. Die Deutschen selbst zeigten sich im vergangenen Jahr so reisefreudig wie nie. Für ihren Urlaub gaben sie so viel Geld aus wie nie.
Deutschland rangiert in der Liste der beliebtesten Reiseländer 2011 hinter Spanien und vor Frankreich auf Rang zwei. Trotz Schuldenkrise rechnet die Tourismusbranche mit einer steigenden Zahl von Besuchern aus dem Ausland.
Dies teilte die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), Petra Hedorfer, am Mittwoch auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin mit. 42 Millionen Reisen und damit sechs Prozent mehr als 2010 hatten demnach Deutschland als Ziel. Spanien verzeichnete 48 Millionen Reisen (+9 Prozent) und Frankreich 36 Millionen Reisen (+2 Prozent).
Die Zahl der gewerblichen Übernachtungen von ausländischen Gästen in Deutschland stieg 2011 um sechs Prozent auf den Rekordwert von 63,8 Millionen. Bis 2020 will die DZT die Marke von 80 Millionen Übernachtungen durchbrechen.
Immer mehr Besucher aus China, Indien und Brasilien
Für das Jahr 2012 rechnet Hedorfer trotz der Schuldenkrise in Europa mit einem Wachstum bei ausländischen Besuchern um bis zu drei Prozent. Dazu würden vor allem die Niederlande und die Schweiz als bedeutendste Herkunftsländer für Gäste aus dem Ausland beitragen. Es folgen Großbritannien, Italien und Österreich. Für „die Dynamik aus dem Ausland“ seien aber auch zweistellige Wachstumsraten aus China, Indien und Brasilien verantwortlich, sagte die DZT-Chefin.
Den Angaben zufolge kommen etwa drei Viertel (76,4 Prozent) der ausländischen Touristen aus Europa, Amerika hat einen Marktanteil von 10,1 Prozent, Asien von 9,6 Prozent.
Von den 42 Millionen Reisen nach Deutschland waren der DZT zufolge 54 Prozent Urlaubsreisen (22,8 Millionen) und 27 Prozent Geschäftsreisen (11,6 Millionen). Für dieses Jahr erwartet Hedorfer insbesondere vom Geschäftstourismus Impulse.
15 Milliarden Euro pro Jahr geben internationale Gäste für Geschäftsreisen aus
„Wir haben ein bedeutendes Messejahr mit vielen internationalen Messen vor uns, und zugleich ist auch der Tagungs- und Kongressstandort Deutschland weiter im Aufwind“, sagte die DZT-Vorstandsvorsitzende. Knapp 15 Milliarden Euro pro Jahr geben demnach internationale Gäste in Deutschland für Geschäftsreisen aus. Die DZT vermarktet das Reiseland Deutschland im Ausland. Dazu unterhält sie weltweit 30 Ländervertretungen.
Die Deutschen selbst sind im vergangenen Jahr so reisefreudig gewesen wie noch nie. Sie unternahmen 69,5 Millionen Urlaubsreisen und gaben dafür 60,3 Milliarden Euro aus, ebenfalls ein Höchstwert. Das geht aus der Reiseanalyse 2012 hervor, die die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR) am Mitwoch auf der ITB in Berlin vorstellte. Die Rekordzahl von 53,6 Millionen Bundesbürgern ab 14 Jahren sei 2011 für mindestens fünf Tage auf Reisen gegangen, sagte Rolf Schrader von der FUR. (dapd)