O du kitschige... - Weihnachtsshopping in New York
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Manhattan. Vorweihnachtszeit in New York – das ist Hochsaison für Shopping-Touristen. Zumindest für jene mit etwas mehr Geld in der Tasche. Aber auch ohne Großeinkäufe ist das vorweihnachtliche Manhattan einen Kurztrip wert. Denn die New Yorker bieten von Jahr zu Jahr mehr fürs Auge. Ein paar Trip-Tipps.
Keine Frage: So überbordend kitschig-schön wie New York
feiert keine andere Stadt in den USA die „Holiday Season“ (die Bezeichnung Weihnachten
wird, politisch korrekt, mit Rücksicht auf andere Religionen offiziell
vermieden). Das Spektakel hat sich dabei längst zum Selbstläufer entwickelt:
Aus aller Herren Länder kommen die Menschen in der Zeit zwischen Ende November
und Ende Dezember in den „Big Apple“, um die Vorweihnachtszeit so zu erleben,
wie sie wahrscheinlich nur die Amerikaner zelebrieren können.
Die New Yorker Geschäftswelt wiederum weiß, was von ihr
erwartet wird, und übertrifft sich in jedem Jahr aufs Neue mit noch fantasievolleren
Dekorationen, noch prächtigerem Glitzerglanz, noch mehr stimmungsvollen
Veranstaltungen. Zwar hat Manhattan keine riesigen Einkaufszentren wie andere
US-Städte, dafür aber liegen, z.B. an der 5th Avenue und rund um den Times
Square , die prunkvollen Flagship Stores, die Vorzeige-Geschäfte, der großen
Ketten, aufgereiht wie an der Perlenschnur: Abercrombie & Fitch, The Gap,
The Disney Store, Saks 5th Avenue – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Hinzu kommen legendäre Kaufhäuser von Weltruf: Macy´s, dessen weitläufige
Verkaufsflächen fast wie eine Stadt für sich sind, Bloomingdale´s, Neiman
Marcus, um nur die drei bekanntesten zu nennen. Ausländische Käufer sind hier
besonders gerne gesehen. Einige Unternehmen halten für Besucher gegen Vorlage eines
nichtamerikanischen Passes ein Gutscheinheft mit deutlichen Preisnachlässen von
bis zu zehn Prozent bereit.
Hier einige Tipps für einen NYC-Shopping-Trip:
Century 21
Eines der Lieblingskaufhäuser der New Yorker, scheint ein
wenig in die Jahre gekommen. Buchstäblich jeder Zentimeter Platz ist genutzt
für Regale, Kleiderständer, Präsentationstische. Hier herrscht immer
Schlussverkauf in allen Abteilungen, bei allen Waren, selbst in der
vorweihnachtlichen Hochsaison. Century 21 ist seit jeher ein Paradies für
Schnäppchenjäger – und längst auch eine New Yorker Touristenattraktion.
Die Traditionskaufhäuser stehen während des gesamten Jahres
im erbitterten Wettstreit um die Gunst der Kunden (wobei ironischerweise
Bloomingdale´s längst Macy´s gehört). Im November erreicht das Kräftemessen
seinen Höhepunkt, wenn die Schaufenster weihnachtlich dekoriert werden.
Inzwischen haben auch andere Kaufhäuser in Sachen Weihnachtsgestaltung
gleichgezogen. Am besten, man verschafft sich auf einer etwa drei Kilometer
langen Tour, beginnend bei Macy´s, dann entlang der 5th Ave nach Norden bis zur
59th St E, selber einen Überblick.
Macys, 151
West 34th Street, Tel. (212)
695-4400, www.macys.com
Wer auf der 5th Avenue über Weihnachtsbaumkugeln so groß wie
kleine Planeten stolpert, befindet sich wahrscheinlich im Eingangsbereich von
FAO Schwarz, dem ältesten Spielwarengeschäft der Welt – gegründet 1862 von
Frederick August Otto Schwarz. „Spielwarengeschäft“ trifft es allerdings nicht
so ganz, denn der riesige Laden macht der Bezeichnung Megastore alle Ehre.
Nicht nur Kinder zieht FAO Schwarz beinahe magisch an. Auch für Erwachsene ist
der Spielzeugtempel ein Sightseeing-Pflichtstopp.
Der riesige New Yorker Disney-Store am Times Square ist
schon zu normalen Zeiten beeindruckend. Zu Weihnachten aber gerät der Besuch zu
einem optischen und akustischen Erlebnis. Schon das kunterbunt mit zu New York
passenden Disney-Artikeln dekorierte Erdgeschoss fesselt Kinder stundenlang. Darüber befindet
sich Imagination Park, wo es ein fröhliches Wiedersehen mit den Stars aus Toy
Story oder Cars gibt. Doch für erwachsene Fans kann der Besuch des Disney-Store
schnell teuer werden: die wahren Sammlerstücke, signierte Original-Skizzen der
Zeichentrickfilm-Klassiker, wertvolle Uhren und Schmuck sowie jahrzehntealte
Poster, kosten mitunter deutlich mehr als eine Familien-New-York-Reise zur
Weihnachtszeit.
Der ohnehin sehenswerte Museums-, Ausgeh- und
Shoppingdistrikt bietet nicht nur viele Einkaufsadressen, sondern auch einen
der schönsten Weihnachtsbäume, vor dem am Wochenende Weihnachtlieder gesungen
werden. Freitags (18 und 19 Uhr), samstags und sonntags (jeweils 15 und 16 Uhr)
sorgt direkt vor dem Baum das in den USA beliebte Carol Singing, das Anstimmen
von Weihnachtsliedern, für eine noch einmal so festliche Atmosphäre.
Die Weihnachtsstimmung in New York macht auch vor den Museen
nicht Halt. Zu einer inzwischen 30-jährigen Tradition hat sich der mit
Origami-Kunstwerken geschmückte Festtagsbaum im American Museum of Natural
History (AMNH) entwickelt. Bereits im Juli beginnen Freiwillige damit Blätter
im Origami-Stil kunstvoll zu falten. Inspiriert von der aktuellen Ausstellung
„The World´s Largest Dinosaurs“ hat der außergewöhnliche Baumschmuck in diesem
Jahr große Tiere zum Thema.
American Museum of Natural History, Central Park
West at 79th St.,
Tel. (212) 769-5100, www.amnh.org
Radio City Music Hall
Die Mitglieder der legendären Rockettes wünschen sich
wahrscheinlich, dass Weihnachten schon vorbei wäre. Die Präzisions-Tanzgruppe
tritt in der Zeit von Mitte November bis Anfang Januar bis zu fünf Mal täglich
in der Radio City Music Hall mit dem Weihnachtsprogramm „Radio City Christmas
Spectacular“ auf. Die Show – aktueller Titel: „Magical Journey“ – gehört nicht
nur für New Yorker seit fast 80 Jahren untrennbar zu den Festtagen.
Eine jährlich wiederkehrende Ballett-Produktion zu Ehren
eines Choreografen – so etwas ist wahrscheinlich nur in New York möglich. Das
New York City Ballet führt seit 1954 jährlich zu den Festtagen den
„Nussknacker“ in der Version George Balanchines auf, der das heute renommierte
Haus mit gründete.
New York
City Ballet, 20 Lincoln Center, Tel. (212) 870-5570, www.nycballet.com
Wollman Rink und Rockefeller Center Ice Rink
Es ist das Weihnachts-Postkartenmotiv New Yorks schlechthin:
Glückliche Menschen jeden Alters, die im Central Park Schlittschuh laufen. Beim
gemütlichen Kreisen auf der Eisfläche bietet sich ein fantastischer Ausblick
auf einen der wohl schönsten Abschnitte New Yorks – und jede Menge
Deja-Vu-Erlebnisse, denn Wollman Rink kommt in unzähligen Kinofilmen vor.
Dieses „Schicksal“ teilt die Eislauffläche mit ihrer größten Konkurrentin, der
Eisbahn im unteren Teil der Rockefeller Plaza.
Wollman Rink, 830 5th Avenue (Zugang über südöstlichen
Eingang in den Central Park), Tel. (212) 439-6900, www.wollmanskatingrink.com
Ein Rundflug mit dem Hubschrauber über der weihnachtlich
geschmückten Metropole – das klingt nach schierem Luxus. Die etwa 15-minütigen
Touren sind mit mindestens 150 US-Dollar bei renommierten Anbietern – und nur
bei denen sollte man aus Sicherheitsgründen buchen – zwar wirklich nicht gerade
billig, aber auch nicht unbezahlbar.
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