Yoga, Qigong und Ayurveda erfreuen sich auch hierzulande großer Beliebtheit. Wer aber die Philosophie hinter der Wellness richtig erkunden möchte, dem sei eine Reise in das jeweilige Ursprungsland empfohlen. Wir stellen Ihnen einige Tipps vor.

Natürlich ist nichts gegen einen Yoga- oder Qigong-Kurs an der Volkshochschule zu sagen. Oder gegen eine Fangopackung bei der Kosmetikerin nebenan. Wer aber auch der Philosophie des Ganzen auf den Grund gehen will, der muss in die Heimat von Yoga, Fango oder Qigong reisen. Wir stellen einige Wellness-Länder vor:

Arganöl-Massage in Marokko

Es gilt als exklusivstes Öl der Welt. Dafür ist auch reichlich Arbeit nötig: Um einen Liter des kostbaren Arganöls per Handpressung zu bekommen, braucht es zwei Tage. Die hohe Konzentration an ungesättigten Fettsäuren macht das Öl so gesund – und zwar außen und innen. Denn es hilft nicht nur der Haut, sondern schmeckt auch noch köstlich. Arganbäume sind selten geworden und nur noch im Südwesten Marokkos zwischen Agadir und Essaouira zu finden. Die Kooperativen, die das Öl gewinnen, kann man auch besuchen und sich anschließend mit dem „flüssigen Gold Marokkos“ massieren lassen – nach einem Hamam-Besuch.

Ayurveda-Kur in Indien

Das Wichtigste des „Wissens vom langen Leben“, so die Bedeutung von Ayurveda in Sanskrit, lässt sich schon in ein paar Tagen lernen. Doch die Kur, die in der Regel mindestens drei Wochen dauert, soll Körper, Geist und Seele als symbiotische Einheit zusammenführen – und das ist eine Aufgabe, die eigentlich auch nach dem Urlaub weitergeführt werden muss. Während einer ayurvedischen Kur lernen Urlauber nicht nur einiges über Ernährung und Heilkräuter, sondern auch über eine sinnvolle Lebensgestaltung mit Meditation und Yoga. Im Süden Indiens machen unter Palmen sogar die kompliziertesten Übungen noch Spaß.

Fango-Kur in Italien
Italien gilt als die Heimat des Fango. Schon römische Legionäre haben sich mit Schlamm eingerieben. Aber nicht einfach nur, um ein bisschen Sauerei zu machen, sondern um zarte Haut zu bekommen und Schmerzen zu lindern. Der mineralhaltige Schlamm vulkanischen Ursprungs wird erwärmt auf die Haut aufgetragen. Die Packungen helfen vor allem bei rheumatischen Beschwerden und Verspannungen. In den Euganeischen Hügeln, in denen auch der Kurort Abano Terme liegt, ist der Fango ganz besonders wertvoll, denn der Schlamm wird dort mit einem speziellen Thermalwasser angereichert.

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Qigong in China
In der Ruhe liegt die Kraft: Die geschmeidigen, langsamen Bewegungsabfolgen und Atemübungen des Qigong sollen zu einer gesunden geistigen Verfassung verhelfen und die Lebensenergie stärken. Das Qi, der chinesische Begriff für die Emotionen des Menschen, werden damit nach fernöstlicher Ansicht harmonisiert. Das kann man natürlich auch daheim im Wohnzimmer machen, aber viel schöner ist es im Innenhof eines Klosters oder an einem Flussufer zum Sonnenaufgang.

Kräuterkunde in Irland
Den Druiden kennt man eigentlich nur aus Asterix und Obelix-Comics. Doch dass der Druide zur Zeit der Kelten nicht nur geheime Zaubertränke kochte, sondern auch als Mediziner tätig war, ist nur wenigen bekannt. Die Kelten in Irland lebten in enger Verbindung zur Natur, und das Wissen um die Heilkraft von Mistel und Hexenkraut ist zum Glück bis heute weitgehend erhalten. So gibt es auch immer noch die Irische Schule für Kräutermedizin in Portlaoise, in der Besucher über heilende Kräuter und magische Baumarten aufgeklärt werden.