Weltweit. Wenn die “Celebrity Silhouette“ ab Oktober in der Karibik kreuzt, können Passagiere nicht nur in zwölf Restaurants speisen oder im Einkaufscenter shoppen. Der mit echtem Rasen ausgestattete “Liegewiesen Klub“ weckt zudem Alm-Gefühle auf dem Meer.

Der weiße Riese hat reichlich Personal an Bord, das die 2886 Kreuzfahrer verwöhnt. 1233 Köpfe zählt die internationale Besatzung der „Celebrity Silhouette“, einem neuen Edel-Dampfer aus dem Hause Royal Carribean. Köche, Barmixer, Bademeister, den Kapitän. Und einen Helfer, der sich bislang noch auf keinem Luxusliner fand: einen Gärtner.

Sein grünes Reich auf Deck 14 misst 2000 Quadratmeter. Der Natur-Kenner ist zuständig für die Pflege von flauschigem Rasen. Die echte Wiese wurde aus Österreich angeliefert und nach Anleitung von Wissenschaftlern für Bodenkunde der Universität von Florida verlegt.

Im „Lawn Club“, dem „Liegewiesen Klub“, können sich gestresste Seereisende nun zum Geschrei der Möwen fühlen wie auf der Alm. Das satte Grün auf dem schwimmenden Paradies entspricht dem Drittel eines Fußballplatzes. Das satte Gras hält angeblich allen Klimazonen stand und soll auch bei Windstärken von 190 km/h nicht wegfliegen. Alle drei Tage mäht der Gärtnermeister seine Wiese abgasfrei. Die Gäste dürfen auf dem Rasen spazieren gehen oder auch Boccia spielen. Streng verboten sind allerdings „Handtücher und hochhackige Schuhe“. Mitunter tritt ein „Klassik-Trio“ barfuß auf.

Etwas anders, etwas feiner: aber auch sehr deutsch

Auch sonst ist die „Celebrity Silhouette“ das etwas andere Schiff. Etwas teurer, etwas feiner. Und dabei durch und durch deutsch. Gebaut wurde der Nobeldampfer in der bekannten Meyer Werft im niedersächsischen Papenburg und wird nach einer ersten Runde im Mittelmeer ab Oktober in der Karibik kreuzen. Erst ab Mai 2012 dampft der Luxusliner wieder in Europa an. Die Kabinen, hat die Reederei nachgemessen, seien „15 Prozent größer“ als auf anderen Schiffen des Unternehmens. Nur zehn Prozent haben die ungeliebte Innenlage, 85 Prozent dagegen einen hübschen Außenbalkon. Mitten im Schiff, hinter den gläsernen Aufzügen, wächst ein echter riesiger Baum.

Wer in den zwölf Restaurants ausreichend gespeist hat oder sich beim Einkaufsbummel im doppelstöckigen Shopping-Center die Zeit vertrieben hat, kann im „Hideaway“ Ruhe finden. Eine Art Baumhaus mit vielen gemütlichen Winkeln. Oder doch lieber ein Bier vor dem Sonnenbad auf dem Rasenplatz? In „Michaels Club“ werden 50 verschiedene Marken ausgeschenkt. Lieber einen guten Roten? Schräg gegenüber im „Weinhaus“ können Genießer erlesene Tropfen kosten.

Personalspricht überwiegend Englisch

Ein bordeigenes Theater unterhält 1200 Gäste mit drei verschiedenen Shows. Wer es stiller mag, kann in einem „Persischen Garten“ ganz ohne Rasen entspannen. Das Aroma-Dampfbad hat auch in der Sonne des Südens beheizte Liegen. Raumbeleuchtung, Duft und Musik können im Wellness-Land den Wünschen der Kundschaft angepasst werden. Ein Verwöhn-Schiff eben, diese „Silhouette“. Urlaubsträume solcher Art sind durchaus bezahlbar: „Elf Nächte Transatlantik“ von Rom nach New Jersey im Oktober sind in der Balkonkabine ab 859 Euro zu haben, dazu addieren sich die Kosten für den Rückflug. „Zwölf Nächte Südliche Karibik“ gibt es in der Balkonkabine ab 1190 Euro (ohne Flüge).

Ganz nebenbei können die Gäste der „Celebrity Silhouette“ auch eine fremde Sprache lernen: Das Personal spricht überwiegend englisch. Die Reederei betont aber, dass „in alle wichtigen Bereichen“ auch deutsch verstanden wird. Bezahlt wird auf dem deutschen Traumschiff mit dem Dollar. Auch die Gewinne im bordeigenen Spielcasino fließen in Dollar. Ein Hauch Amerika fährt halt immer mit.