Rostock-Warnemünde. . Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein wollen spezielle Gesundheitspakete für Kreuzfahrtpassagiere aus Übersee anbieten. Große Reedereien haben bereits ihr Interesse an dem modellhaften Programm signalisiert.
Kreuzfahrtpassagiere aus Übersee könnten ihren Seeurlaub auf der Ostsee künftig auch für einen Gesundheitscheck in Norddeutschland nutzen. Die beiden Länder Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein wollen spezielle Pakete vor allem für amerikanische Touristen schnüren, wie der Vorsitzende des Kuratoriums Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern, Horst Klinkmann, am Dienstag am Rande der Gesundheitsbranchenkonferenz in Rostock-Warnemünde sagte. Große Kreuzfahrtreedereien hätten bereits Interesse bekundet.
Mit diesem Projekt will sich Norddeutschland innerhalb der EU-Modellregion Gesundheit im Ostseeraum bewerben. Für einen Zeitraum von zehn Jahren stehen dafür Fördergelder in Höhe von 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Mecklenburg-Vorpommern koordiniert gemeinsam mit Litauen das sogenannte Flaggschiff-Projekt, an dem alle Ostseeanrainerstaaten beteiligt sind.
Gesundheitsangebote an Bord und an Land
Denkbar wären sowohl Gesundheitsangebote an Land, für die Passagiere vom Schiff absteigen, sagte Klinkmann. Das könnten Rehaprogramme oder kleinere medizinische Eingriffe sein. Aber auch Gesundheitsangebote direkt auf den Schiffen könnten künftig gemeinsam mit Ärzten aus dem Norden etabliert werden. "Die Krankenstationen sind technisch perfekt ausgestattet, genutzt werden sie aber kaum während der Reisen", sagte Klinkmann.
Auch die Kreuzfahrtbranche müsse sich stärker dem Gesundheitstourismus öffnen. Allein durch den demografischen Wandel würden Passagiere werden älter, aber auch gesundheitsbewusster, sagte Klinkmann. Die Reedereien hätten bereits Zustimmung signalisiert, da auch ihre Kreuzfahrten durch Gesundheitsangebote aufgewertet werden.
Treffen von Projektpartnern
Parallel zur Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft findet noch bis Mittwoch in Rostock-Warnemünde ein Treffen der Projektpartner der EU-Modellregion Gesundheit statt. Es werden die ersten Vorschläge aus den Ostseeanrainerstaaten erwartet, die sich für eine Förderung aus dem Topf von 1,2 Milliarden Euro bewerben. (dapd)