Madrid. . Betrüger verkaufen ahnungslosen Urlaubern Traumhäuser, die es nicht gibt oder die bereits verkauft sind. Im Internet kursieren viele angebote angeblicher Traum-Fincas. Verband gibt Tipps, wie sich Verbraucher schützen können.
„Günstiges Ferienhaus auf Mallorca mit Pool, Meerblick und in Strandnähe.“ Wer wird angesichts solcher Offerten für den Sommerurlaub nicht schwach? Doch Vorsicht: Auf dem großen Markt der Ferienhäuser und -wohnungen tummeln sich in Spanien Betrüger, die viel versprechen und wenig oder auch gar nichts halten. Vor allem im Internet kursieren betrügerische Angebote von „traumhaften Ferienfincas“, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt, was mancher Sonnenhungrige dann erst am Urlaubsort merkt.
„Sie kopieren Fotos von seriösen Internetseiten und verschicken diese zusammen mit einem Schein-Angebot in E-Mails massenhaft an Menschen, die sich für das Thema interessieren“, warnt der Verband Deutscher Ferienhausagenturen (VDFA). Die Opfer werden via Massenmails oder mit betrügerischen Internetseiten, auf denen schöne Ferienobjekte zu sehen sind, angelockt. Oft garniert mit Rabattangeboten, die umso größer sind, wenn sofort gebucht und üppig angezahlt wird.
Kriminalpolizei schnappt falschen Finca-Vermittler
„Unseriöse Anbieter werden immer dreister“, heißt es beim VDFA. Bei der Buchung via Internet gelte es, „eine gesunde Skepsis zu bewahren“. Etwa wenn das Angebot in der Hauptreisezeit verdächtig günstig sei. Oder wenn bestimmte Kontakt-Angaben des Vermieters völlig fehlen. Telefonnummer, komplette Anschrift und vollständiger Name des Anbieters sollten immer angegeben sein.
„Vorsicht, wenn nur eine E-Mail-Adresse oder eine Handy-Nummer genannt wird – in diesem Fall rät der VDFA dringend von einer Buchung ab.“ Bei einem zertifizierten Internetauftritt (etwa Trusted Shops, TÜV) oder wenn dieser mit dem VDFA-Logo gekennzeichnet ist, sei der Urlauber auf der sichereren Seite.
Einen dieser Trickbetrüger konnte die deutsche Kripo festnehmen. Er hatte im Internet unter fiktivem Namen als Vermittler von Ferienwohnungen auf Mallorca agiert und Urlauber abgezockt. Der 40-Jährige aus Baden-Württemberg hatte mindestens in 17 Fällen „Fincas im Internet als Feriendomizil angeboten, die anderen gehörten“, berichtete die Kriminalpolizei. „Die geleisteten Voraus- und Restzahlungen hat er kassiert.“
Dicke Anzahlungen und Deckadressen
Dieser Betrüger bediente sich einer beliebten Masche: Er schaltete auf seiner Webseite einige Querverweise auf andere im Internet vertretene Reiseagenturen und „band ohne deren Wissen oder Einverständnis Bilder und Informationen über Ferienhäuser in seine Seite ein“. Wenn sich Interessenten meldeten, schickte er ihnen einen Mietvertrag zu, verlangte Anzahlungen und mit heranrückendem Reisetermin dann auch die Restzahlungen.
In diesem Falle kam die Polizei dem Mann auf die Schliche, weil er über seine Kontobeziehungen und andere Daten in Deutschland lokalisiert und gefasst werden konnte. In anderen Fällen sind die Betrüger, die oft im Ausland sitzen, Deckadressen und ständig wechselnde Handy- und Kontonummern benutzen, über alle Berge, wenn die Urlauber die Abzocke bemerken. Oft leider erst, wenn die Touristen am Urlaubsort sind und entsetzt feststellen, dass ihr vermeintliches Traumhaus gar nicht existiert.