Köln/Marrakesch. . Nach dem Terroranschlag in der marokkanischen Stadt Marrakesch sind nach Angaben von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) offenbar keine Deutschen unter den Opfern. Der Anschlag mit mindestens 16 Toten ist international scharf verurteilt worden.

Die Zahl der Toten nach dem Terroranschlag auf ein Touristencafé in der marokkanischen Stadt Marrakesch ist am Freitag auf 16 gestiegen. Wie die amtliche Nachrichtenagentur MAP mitteilte, erlagen zwei Menschen ihren bei der Explosion am Donnerstag erlittenen Verletzungen. Ein Arzt sagte der Nachrichtenagentur AP, einer der Patienten sei im Krankenhaus gestorben, ein zweiter beim Transport dorthin.

Nach dem Terroranschlag in der marokkanischen Stadt Marrakesch sind nach Angaben von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) offenbar keine Deutschen unter den Opfern. Es gebe bislang keine Hinweise darauf, sagte Westerwelle am Freitag im ARD-“Morgenmagazin“.

Dies sei zwar insoweit beruhigend, ausschließen könne man dies zur Stunde allerdings noch nicht, betonte er. Zugleich verurteilte der Außenminister den Terroranschlag und drückte den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. Westerwelle bezeichnete den mutmaßlichen Anschlag als „zynische und verabscheuungswürdige Tat, die wir auf das Schärfste verurteilen“.

Westerwelle: „Reformprozess fortsetzen“

Zwar habe man keine näheren Informationen über die Hintergründe der Tat. Es sei aber wichtig, dass der Reformprozess in Marokko fortgesetzt werde. Dies sei die eigentliche Chance für das Land und dürfe nicht „weggebombt“ werden, betonte Westerwelle.

Bei dem Anschlag am Donnerstag in einem Café in Marrakesch wurden 16 Menschen getötet und 23 verletzt. Unter den Toten befinden sich elf Ausländer. Staatspräsident Nicolas Sarkozy hatte zuvor gesagt, es seien Franzosen unter den Toten, nannte aber keine Zahl.

Bombenanschlag in Marokko löst international Empörung aus

Der Anschlag ist international scharf verurteilt worden. US-Außenministerin Hillary Clinton bezeichnete ihn in einer Erklärung am Donnerstag als „feiges terroristisches Attentat“. Der UN-Sicherheitsrat in New York verurteilte die „abscheuliche“ Tat „auf das Schärfste“.

Nach Angaben des marokkanischen Innenministers Taib Cherkaoui wurden bei dem Anschlag 14 Menschen getötet. Zunächst war von 15 Toten die Rede gewesen. Unter den Todesopfern seien elf Ausländer und drei Marokkaner, zudem seien 23 weitere Menschen verletzt worden. Wie Ärzte mitteilten waren acht Franzosen unter den Toten. Das Außenministerium in Den Haag gab den Tod einer Niederländerin bekannt. Berichte, wonach der Anschlag möglicherweise von einem Selbstmordattentäter verübt wurde, bestätigte Cherkaoui nicht.

„Terroristischer Akt“

Es habe sich um einen „terroristischen Akt“ gehandelt, sagte Marokkos Kommunikationsminister Khalid Naciri der Nachrichtenagentur AFP. Das Land sei „wieder mit den gleichen Bedrohungen konfrontiert wie im Mai 2003“. Vor acht Jahren waren bei Anschlägen in der Küstenstadt Casablanca 45 Menschen getötet worden, darunter zwölf Selbstmordattentäter.

Die Explosion ereignete sich im Café Argana am mittelalterlichen Marktplatz Dschemaa el Fna. Das Café ist bei Touristen beliebt, weil sie aus der ersten Etage das Treiben auf dem Platz mit seinen Schlangenbeschwörern und Gauklern überblicken können. „Die gesamte erste Etage des Cafés Argana wurde durch diese Explosion beschädigt“, sagte ein Augenzeuge in einem Telefonat mit AFP.

Die Ehefrau eines Kellners, der getötet wurde, sagte, die Explosion habe sich auf der Terrasse ereignet. Ein anderer Augenzeuge wollte beobachtet haben, wie ein Mensch das Café betrat, eine Bombe ablegte und wieder ging. Zunächst hatte es geheißen, die Explosion habe in der Küche stattgefunden, wo Gasflaschen standen.

Ermittlungen eingeleitet

Ermittlungen seien eingeleitet worden, um die genauen Ursachen festzustellen, sagte Innenminister Cherkaoui. Unter den Opfern seien „mehrere Touristen“, sagte ein Vertreter der Präfektur. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy teilte in Paris mit, er verurteile „den hinterhältigen, grausamen und feigen Anschlag aufs Schärfste“.

„Die Vereinigten Staaten verurteilen auf das Schärfste den terroristischen Angriff, der heute Unschuldige in einem Café von Marrakesch in Marokko getötet und verletzt hat“, erklärte Clinton. UN-Generalsekretär Ban zeigte sich „entsetzt“. Der UN-Generalsekretär bekräftige seine „scharfe Ablehnung des Einsatzes rücksichtsloser Gewalt gegen Unschuldige“ sagte sein Sprecher Martin Nesirky. (dapd(afp)

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